Brüssel : Belgische Atombehörde gibt grünes Licht für Neustart von Doel 3
Brüssel Der Atommeiler Doel 3 darf wieder ans Netz. Das hat die belgische Atomaufsichtsbehörde Fanc am Donnerstag mitgeteilt. Der Meiler bei Antwerpen wurde vor einem Jahr vom Netz genommen, weil in einem Nebengebäude Verschleiß am Beton festgestellt worden war. Laut der Fanc hat Betreiber Engie-Electrabel inzwischen aber die notwendigen Reparaturen vorgenommen.
Der marode Beton hätte zu Problemen im Fall eines Flugzeugabsturzes oder eines Erdbebens führen können. Diese Gefahr sei nun gebannt, hieß es seitens der Fanc. Nach Abschluss der Arbeit — unter anderem wurde ein neues Dach gebaut — sei der Betrieb des Meilers auch bei einem Flugzeugabsturz in Sicherheit gewährleistet.
Engie-Electrabel sei informiert worden, das Wiederanfahren sei für die kommenden Tage geplant. Ein genauer Termin zum Hochfahren des Reaktors stehe aber noch nicht fest.
In Tihange 3 besteht dasselbe Problem. Auch dort ist der Beton marode. Die Vorfälle in Tihange 3 und Doel 3 werden von der Fanc auf der Ines-Skala (Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse), die von 0 bis 7 reicht, jeweils mit 1 bewertet. Es handelt sich also um Störfälle. Die Untersuchungen in Tihange 3 bei Lüttich sind noch nicht beendet. Die Fanc fürchtet, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt, sondern um ein Serienproblem bei diesem Bautyp der AKW. Doel 4 und der umstrittene Riss-Meiler Tihange 2 werden deshalb im August untersucht.