Untersuchung eingeleitet : Spionageschiff vor der belgischen und niederländischen Küste?
Brüssel Spionierte ein russisches Schiff vor der belgischen Küste kritische Infrastruktur und Offshore-Windparks aus?
Vor der belgischen Nordseeküste wurde Mitte November 2022 ein russisches Schiff, das offensichtlich zu Spionagezwecken in den belgischen Gewässern unterwegs war. Das berichtet der belgische Nachrichtensender VRT News.
Das Schiff wurde in der Nähe von Windparks geortet, habe sich aber nicht zu erkennen gegeben, wie der belgische Minister Vincent Van Quickenborne von der liberal-demokratischen flämischen Partei Open VLD jetzt mitteilte.
Das Schiff sei ohne AIS unterwegs gewesen, dem verpflichteten Sicherheitssystem, das die Identität von Schiffen automatisch von den maritimen Behörden erfassen lässt. Eine Untersuchung der maritimen Behörden in Belgien sei eingeleitet worden.
„Die genauen Motive dieses russischen Schiffs kennen wir nicht, doch wir dürfen hier nicht naiv sein. Gerade dann nicht, wenn es sich verdächtig in der Nähe unserer Windparks, unserer Unterwasser-Gasleitungen, von Datenkabeln und anderer kritischer Infrastruktur bewegt. Wir treffen auch die notwendigen Maßnahmen, um diese besser zu sichern.“
Am vergangenen Montag hatten auch die niederländischen militärischen Nachrichten- und Sicherheitsdienste über die Passage des russischen Schiffes berichtet.
Belgien ist inzwischen hinter Norwegen und den Niederlanden drittgrößter Exporteur von Gas nach Deutschland. Eine Gaspipeline der Firma Fluxys führt durch das belgisch-deutsche Grenzgebiet bei Lichtenbusch.