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Für nur einen Tag: Mehr als 1000 Euro für Falschparken in Kelmis

Für nur einen Tag : Mehr als 1000 Euro für Falschparken in Kelmis

Wer ohne Parkschein auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz steht und erwischt wird, zahlt. Auch im belgischen Kelmis fällt dafür normalerweise ein geringer zweistelliger Betrag an. Für einen Falschparker wird es jetzt deutlich teurer.

Weil der Automat kaputt war, hatte ein Autofahrer seinen Wagen ohne gültigen Parkschein auf einem Parkplatz in Kelmis zurückgelassen. Eine Ordnungshüterin klärte ihn später über die Konsequenzen auf: Fällig sei ein Tagesticket im Wert von 15 Euro. Das berichten belgische Medien.

Dass er den Betrag nicht zahlen wollte, machte der Mann der Beamtin zunächst vor Ort klar – und anschließend in einer E-Mail, in der er die Ordnungshüterin massiv beleidigte. Im „Grenzecho“ ist die Rede von „Beleidigungen der ersten Qualität“, offenbar so unappetitlich, dass niemand sie im Rahmen der Gerichtsverhandlung verlesen wollte.

Weil er die Tagespauschale nicht zahlen wollte, verhängte das Gericht nun eine Strafe von 400 Euro gegen den Falschparker. Der Ordnungshüterin sei darüber hinaus ein „moralischer Schaden“ entstanden, den das Gericht auf 200 Euro bezifferte – plus Zinsen, hatte der Vorfall sich doch bereits im Oktober 2018 abgespielt. Oben drauf kamen für den Uneinsichtigen Gerichtskosten sowie die Verfahrenskosten der Beamtin. Alles in allem: 1130 Euro. Der Rechtsbeistand der Beamtin hatte sogar einen Schadensersatz von 1500 Euro und eine Prozesskostenentschädigung von 520 Euro gefordert.

Der Autofahrer hätte sich den Rattenschwanz des für ihn verhängnisvollen Tages im Oktober übrigens ziemlich leicht ersparen können: Hätte er eine Parkscheibe ins Auto gelegt, wären ihm keine Kosten entstanden.

(kt)