EU-Abgeordneter aus Büllingen : Haus von belgischem Impf-Befürworter angegriffen
Büllingen Nach einem Angriff auf das Haus des belgischen Europaabgeordneten Pascal Arimont solidarisiert sich das EU-Parlament mit dem Politiker.
Das Haus des Abgeordneten in der deutschsprachigen Gemeinschaft an der Grenze zu Deutschland wurde in der Nacht zum Samstag angegriffen. Arimont geht davon aus, dass der Angriff mit seiner öffentlichen Befürwortung der Coronavirus-Impfung zusammenhängt. „Wir werden diese Art von Hass niemals akzeptieren“, schrieb Parlamentspräsident David Sassoli am Montag auf Twitter. Manfred Weber (CSU), Fraktionschef der Christdemokraten, sagte, man sei schockiert und unterstütze Arimont.
Wie Arimont auf Facebook mitteilte, schrieben Unbekannte in Großbuchstaben an sein Garagentor des Hauses in Büllingen: „Lügen, erpressen, hetzen, spalten...Dafür werdet ihr Bezahlen!!!“. Zudem sei ein Molotow-Cocktail gefunden worden, der nahe dem Kinderzimmer an die Fassade geworfen worden sei. „Ich bin sprachlos und entsetzt. Das geht zu weit. Viel zu weit!“, schrieb Arimont auf Facebook. Ein Mitarbeiter des Abgeordneten bestätigte der dpa den Vorfall.
Der deutschsprachigen belgischen Zeitung „Grenzecho“ sagte Arimont, dass er kürzlich auf Facebook die Rolle der Wissenschaft kommentiert habe. Nun habe er offenbar die Antwort dafür auf seiner Garage gefunden. Er hoffe, dass die Polizei „in gewissen Kanälen recherchiert“, sagte der Abgeordnete dem „Grenzecho“.

Er verwies etwa auf die „Initiative Privatadressen“ im Nachrichtendienst Telegram, bei der dazu aufgerufen wird, die Privatadressen von Politikern zu sammeln. Bereits vor gut zwei Wochen war der Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Oliver Paasch verbal attackiert worden, wie er auf Twitter mitteilte. „Paasch verrecke“, stand in großen Buchstaben auf einer Wand.
In Deutschland war am Freitagabend die Privatsphäre der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) angegriffen worden. Rund 30 Gegner der Corona-Politik versammelten sich laut rufend vor ihrem Wohnhaus, dabei trugen sie Fackeln und Plakate.
