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Disziplinarrechtliche Konsequenzen: Belästigungs- und Mobbingvorwürfe bei der Düsseldorfer Feuerwehr

Disziplinarrechtliche Konsequenzen : Belästigungs- und Mobbingvorwürfe bei der Düsseldorfer Feuerwehr

Sexuelle Belästigung, Rassismus, Mobbing: Bei der Düsseldorfer Feuerwehr sind eine Reihe von Vorwürfen bekannt geworden. Drei Feuerwehrmänner müssen nun mit Konsequenzen rechnen.

Nach einer Reihe von Vorfällen in den Reihen der Düsseldorfer Feuerwehr drohen drei Feuerwehrleuten disziplinarrechtliche Konsequenzen. Einer sei bereits wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung freigestellt, teilten Feuerwehr und Stadtverwaltung am Montag mit.

Eine Mitarbeiterin soll sexuell belästigt und beleidigt worden sein. Auf ihren Helm wurde eine obszöne Beleidigung gekritzelt. Die Leitung erstattete deswegen zusätzlich Strafanzeige gegen unbekannt.

„Das ist schockierend und beschämend“, sagte Feuerwehrchef David von der Lieth. „Ich habe mich bei der betroffenen Mitarbeiterin entschuldigt.“

Zudem sollen in einer internen Chat-Gruppe von rund 50 Feuerwehrmitarbeitern rassistische Äußerungen gepostet worden sein. Auch dies widerspreche dem Wertebild der Feuerwehr fundamental, sagte von der Lieth. Deswegen drohe einem weiteren Mitarbeiter ein Disziplinarverfahren. Man bemühe sich um „lückenlose Aufklärung“.

Der vierte Vorwurf ist Fehlverhalten im Einsatz: Ein Feuerwehrmann war bei einem Brandeinsatz in einem Sex-Club fotografiert worden: mit offener Hose und zur Schau gestelltem Genital. Auch ihm droht nun ein Disziplinarverfahren.

Nachdem eine Beamtin gegenüber den zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung die Delikte geschildert habe, habe das zuständige Hauptamt umgehend reagiert, betonte Stadtsprecher Marc Herriger. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst berichtet.

Von den 850 Düsseldorfer Feuerwehrleuten im Einsatzdienst sind lediglich zehn Frauen. Es sei beabsichtigt, den Frauenanteil und den von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund zu erhöhen.

Die Stadt bestätigte am Montag einen weiteren Vorfall, der sich bereits im Januar ereignet habe: Damals habe ein Berufsfeuerwehrmann Mitglieder der Jugendfeuerwehr aufgefordert, ihm Nacktbilder zu schicken. Er benötige diese zur Ermittlung der Kleidergrößen, hatte er behauptet. Der Mann sei suspendiert worden und habe die Feuerwehr inzwischen verlassen.

(dpa)