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Zugang erleichtern: Altenheime und Kliniken sollen laut Laumann auch Besucher testen

Zugang erleichtern : Altenheime und Kliniken sollen laut Laumann auch Besucher testen

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will Altenheime und Krankenhäuser in die Testung von Besuchern einbinden, um ihnen den Zugang zu den Einrichtungen zu erleichtern.

„Wir müssen zurzeit sehr genau wieder hingucken, dass uns nicht zu viele Einrichtungen zu gemacht werden“, kritisierte der CDU-Politiker am Mittwoch im Gesundheitsausschuss mit Blick auf die Altenheime und Krankenhäuser, wo aus verständlichen Infektionsschutzgründen etwa Testpflichten für Besucher gelten.

Er bekomme zurzeit viele Beschwerden von Bürgern über Krankenhäuser, die in den ersten Behandlungstagen Besucher gänzlich ausschlössen.

Er bestreite nicht, dass es Auflagen geben müsse. „Aber es muss so sein, dass es geht“, sagte er. Man müsse Infektionsschutz und Menschlichkeit von Besuchen abwägen. Daher verlange er, dass Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in einem vertretbaren Maße auch Tests für Besucher möglich machten.

Aus einer ebenfalls am Mittwoch im Ausschuss vorgestellten Umfrage zum Impfgeschehen in den Altenheimen geht hervor, dass Mitte November 84 Prozent der Beschäftigten in über 9000 Pflegeeinrichtungen geimpft waren. Das traf auf 90 Prozent der Bewohner dort zu.

Zum Erhebungszeitpunkt hinkten die Boosterimpfungen noch deutlich hinterher. So hatten erst 40 Prozent der Mitarbeiter ihren Auffrischungspieks erhalten, etwa 70 Prozent der Bewohner seien geboostert gewesen. Es sei aber angesichts der insgesamt deutlich gestiegenen Menge an Auffrischungsimpfungen im Land, davon auszugehen, dass sich das Niveau inzwischen angeglichen habe.

Zur besseren Erfassung des Impfstatus in Pflegeeinrichtungen baut das Ministerium den Angaben zufolge gegenwärtig einen Impfmelder auf. Noch vor Weihnachten soll ein Pilot des Instruments an den Start gehen.

„Wir haben die Bugwelle weg“

Allgemein entspanne sich die zuletzt starke Impfnachfrage wieder leicht. „Wir haben die Bugwelle weg“, sagte der CDU-Politiker insbesondere mit Blick auf die hohe Nachfrage nach Booster-Impfungen. In den meisten Regionen Deutschlands finden die Menschen, deren Zweitimpfung fünf bis sieben zurückliege, demnach wieder „sehr gut einen Impftermin“ für ihre Auffrischung.

Die Zahl von 1,4 Millionen verabreichter Impfungen in der vergangenen Woche sei eine „außergewöhnlich großartige Leistung“ sowohl von den niedergelassenen Ärzten als auch von den Impfstellen in den Kommunen und Kreisen, hob Laumann hervor. „Das System funktioniert“.

Anzeichen für eine Entspannung des Coronainfektionsgeschehens sieht der Minister bisher jedoch nicht. Die Zahlen deuteten eher auf eine „Seitswärtsbewegung“ hin. Die Corona-Inzidenz pendelt in NRW weiter knapp unter der Marke von 300.

Nach Angaben aus Laumanns Ministerium werde die Ausbreitung der Omikron-Variante im Land „sehr aufmerksam“ beobachtet. Mit Stand von Montag weise das Robert Koch-Institut für NRW 18 bestätigte Fälle mit der neuen Variante des Coronavirus aus. Es gebe allerdings viele ungeklärte Verdachtsfälle, so dass es sich immer nur um eine Momentaufnahme handele, erläuterte eine Ministeriumsvertreterin. Zudem sei das Wissen zur Gefährlichkeit und zur Wirksamkeit der Impfung weiterhin sehr begrenzt.

(dpa)