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Herabstürzende Betonplatte auf A3: Ähnliche Konstrukte sind auch in der Region verbaut

Herabstürzende Betonplatte auf A3 : Ähnliche Konstrukte sind auch in der Region verbaut

Nachdem der Landesbetrieb Straßen.NRW eingeräumt hat, dass der Mangel an einer herabgestürzten Betonwand an der A3 seit 2008 bekannt war, will die SPD Aufklärung im Landtag. Ähnliche Konstrukte soll es auch in der Region geben. Diese werden geprüft.

Im Verkehrsausschuss am 9. Dezember soll die Landesregierung erklären, warum die falsche Befestigung nicht damals schon ausgetauscht wurde. Die SPD-Fraktion verweist in ihrem Antrag für einen schriftlichen und mündlichen Bericht auf die letzten Ausführungen von Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) im Ausschuss: Da hatte er noch berichtet, dass die fehlerhafte Konstruktion von außen nicht sichtbar gewesen sei und daher wohl auch bei der nächsten Kontrolle nicht aufgefallen wäre.

Die Opposition will diesen Widerspruch erklärt bekommen. Zudem soll das Ministerium erklären, wer nach 2008 mit wem geredet hat - oder auch nicht, so dass die Mängel nicht beseitigt wurden.

„Eine Schuldzuweisung macht niemanden wieder lebendig, aber wir fordern eine bedingungslose Aufklärung, damit so ein Unglück nicht wieder passiert“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Carsten Löcker, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). Das Verkehrsministerium hatte bereits angekündigt, einen externen Gutachter einzuschalten, der die Abläufe klären soll.

Auf dem viel befahrenen Kölner Ring war vor rund zwei Wochen eine Autofahrerin (66) von einer tonnenschweren Betonplatte erschlagen worden, die sich aus der Schallschutzmauer gelöst hatte. Bei der anschließenden Untersuchung hatte sich herausgestellt, dass die fragliche Platte sowie sechs weitere Platten beim Einbau fehlerhaft befestigt worden waren. Es sei „offenbar aus Platzgründen bewusst mit geschweißten Winkeln improvisiert“ worden, hatte der Landesbetrieb berichtet. Alle Platten sind inzwischen entfernt.

In nächster Zeit sollen 25 Straßenabschnitte in NRW untersucht werden, an denen ähnliche Konstruktionen verbaut wurden. Während der „handnahen Sichtprüfungen“ kann es laut Verkehrsministerium in Einzelfällen kurzfristig zur Sperrung einzelner Fahrstreifen kommen. Einen genauen Zeitplan für die Prüfungen gebe es noch nicht, die Planungen liefen, erklärte Straßen.NRW am Freitag.

Folgende Streckenabschnitte sind betroffen:

  • A1 zwischen Wuppertal-Langerfeld und -Ronsdorf
  • A3 zwischen Köln-Mülheim und -Delbrück, zwischen Köln-Delbrück und Köln-Ost sowie zwischen Köln-Ost und Dreieck Heumar
  • A44 zwischen Düsseldorf-Lang-Latum und -Messe
  • A46 zwischen Wupptertal-Katernberg und -Varresbeck
  • A57 zwischen Neuss-West und -Reuschenberg
  • A59 zwischen Duisburg-Duissern und -Zentrum sowie zwischen Duisburg-Zentrum und -Hochfeld
  • B42 bei Oberdollendorf
  • B51 bei Wermelskirchen
  • B54 bei Kreuztal, bei Kreuztal-Buschhütten und bei Siegen
  • B57 bei Alsdorf
  • B62 bei Siegen
  • L23 bei Würselen
  • L141 bei Solingen
  • L157 bei Wermelskirchen
  • L357 bei Solingen-Gräfrath
  • L402 bei Langenfeld
  • L418 bei Wuppertal-Freudenberg
  • L530 bei Altena
  • L562 bei Siegen
  • L924 bei Hattingen-Blankenstein
(dpa)