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Streik der Beschäftigten: Ab Mittwoch streiken drei weitere Stationen am Uniklinikum Aachen

Streik der Beschäftigten : Ab Mittwoch streiken drei weitere Stationen am Uniklinikum Aachen

Seit gut einer Woche ist Schluss mit Warnstreiks. Nun wird der Arbeitskampf der Beschäftigten nochmals verschärft. Rückkehr zum Normalbetrieb „ist aktuell nicht vorhersehbar“.

Die Beschäftigten der Uniklinik Aachen weiten ihren Arbeitskampf weiter aus. Der Streik hatte am Mittwoch der vergangenen Woche begonnen. Von 22 OP-Sälen konnten Kliniksprecher Dr. Mathias Brandstädter zufolge nur noch 13 betrieben werden (wir berichteten). Nun verschärfen die Angestellten den Streik und weiten ihn auf drei weitere Stationen aus.

Waren bislang Urologie, Strahlentherapie, die Geburtsstation sowie drei normal- und intensivmedizinische Stationen betroffen, kommen nach Angaben des Uniklinikums Aachen an diesem Mittwoch, 11. Mai, zwei weitere Intensivstationen – darunter eine Schlaganfallstation – sowie eine Kinderstation, die sich speziell um blut- und krebskranke Kinder kümmert, hinzu.

„Die Streikmaßnahmen haben zur Folge, dass sowohl nicht-dringliche als auch dringliche Behandlungen oder Operationen verschoben werden müssen und ganze Stationen geschlossen sind“, teilt das Uniklinikum auf seiner Webseite mit. Betroffene müssten sich allerdings nicht von sich aus melden: „Patientinnen und Patienten werden bei einer Verschiebung immer direkt von den Behandlungsteams informiert.“

Ab wann an eine Rückkehr zum Normalbetrieb zu denken ist, „ist aktuell nicht vorhersehbar“, heißt es dort weiter. Die Streikmaßnahmen seien „zunächst befristet bis Mitte Mai“. Nicht nur das Uniklinikum Aachen ist in Nordrhein-Westfalen vom Arbeitskampf betroffen. Auch an den Unikliniken in Düsseldorf, Köln, Bonn, Essen und Münster wird gestreikt.

 Auch an anderen NRW-Unikliniken wird gestreikt, wie hier in Düsseldorf.
Auch an anderen NRW-Unikliniken wird gestreikt, wie hier in Düsseldorf. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nach dem Verstreichen eines 100-Tage-Ultimatums durch die Landesregierung und den Arbeitgeberverband des Landes (AdL) zum 1. Mai hatte die Gewerkschaft Verdi am Montag der vergangenen Woche verkündet, dass sich in einer Urabstimmung mehr als 98 Prozent der Beschäftigten für den Arbeitskampf ausgesprochen hatten – notfalls auch unbefristet.

Verdi will für die Beschäftigten in der Pflege, in Küchen oder beim Reinigungspersonal erreichen, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Kliniken mit einem „Tarifvertrag Entlastung“ verbessern. Dieser soll eine verbindliche Personalbemessung für verschiedene Bereiche, Stationen und Berufsgruppen festlegen. Auch die Auszubildenden sollen über einen Tarifvertrag bessere Ausbildungsbedingungen erhalten.