Sperrung aufgehoben : A44 bei Aachen nach Lkw-Unfall wieder frei
Update Aachen Die Bergung eines Lkw auf der A44 bei Aachen-Lichtenbusch ist abgeschlossen. Nach den Arbeiten am Dienstag ist die Autobahn seit dem frühen Mittwochmorgen wieder frei.
Die Autobahn 44 zwischen der belgischen Grenze und der Anschlussstelle Aachen-Brand ist wieder freigegeben. Autofahrer können die Strecke seit dem frühen Mittwochmorgen wieder befahren, sagte ein Sprecher der Autobahn-Gesellschaft. Die weiteren Bauarbeiten sollen nun nicht mehr von der Autobahn aus, sondern von einem anliegenden Feld erfolgen. So wolle man eine erneute Vollsperrung der Strecke vermeiden.
Ein Unfall auf der A44 zwischen Aachen-Lichtenbusch und Brand in Fahrtrichtung Düsseldorf hat am Montag und Dienstag zur Vollsperrung dieser wichtigen Transitroute von den belgischen Seehäfen nach Deutschland geführt. Die Sperrung hat zunächst bis in die frühen Morgenstunden des Dienstags angehalten. Wie die bundeseigene Autobahn GmbH berichtet, war die schwierige Bergung des Lkw voller Paprika um 3.45 Uhr beendet.
Während die Strecke dann zunächst freigegeben war, folgte ab 12 Uhr die nächste Sperrung. Sie wurde um eine Stunde verschoben, da die Abstimmung mit den Belgiern so lange dauerte. Dabei gab es keine guten Nachrichten. Die wie am Montag geplante Sperrung von Eynatten bis Aachen-Brand in Fahrtrichtung Köln lässt sich so nach Angaben der Autobahn GmbH am Dienstag nicht realisieren, da die belgischen Kollegen wegen Personalmangel keine Unterstützung leisten konnten. Deswegen wurde am Dienstag der Verkehr erst auf deutscher Seite in Lichtenbusch abgeleitet und musste über die Monschauer Straße auf den Außenring gelangen. Diese Strecke war am Montag nicht gewählt worden, weil sie als weniger belastbar beurteilt worden war.
Der Lkw hatte große Mengen Diesel verloren, die ins Erdreich gesickert sind. Nach Begutachtung der Unfallstelle durch das Umweltamt der Stadt Aachen sowie einem externen Bodengutachter wurde am Dienstagmorgen festgelegt, dass der kontaminierte Boden unverzüglich abgetragen werden muss. Auch Teile der Böschung sollen abgetragen und anschließend wieder verfüllt werden.
Diese Arbeiten erfolgen mit schwerem Gerät von der Autobahn aus. Durch die aktuell eingerichtete Baustelle für die Fahrbahnsanierung der A44 bei Aachen-Brand steht zu wenig Platz zur Verfügung. Das machte die Vollsperrung der Strecke notwendig. Zunächst ging die Autobahn GmbH davon aus, dass diese Aushubarbeiten bis in die Abendstunden andauern werden. Am Abend teilte eine Sprecherin mit, die Arbeiten würden bis in die Nacht dauern.
Die Situation sei schlimmer, als erwartet, weil der Diesel die Böschung hinuntergelaufen sei und sich auf dem vom Regenwasser gesättigten Boden auf großer Fläche breit verteilt habe. Ein zweiter Bagger sei vor Ort, die Baustelle werde ausgeleuchtet und der Boden im Dunkeln beprobt um sicherzustellen, dass das gesamte kontaminierte Erdreich abgetragen sei.
Der Lkw war am Sonntag gegen 23.30 Uhr auf seinem Weg aus Belgien in Richtung Autobahnkreuz zwischen den Ausfahrten Aachen-Lichtenbusch und Aachen-Brand in einem Baustellenbereich aus bislang unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen. Der Lastwagen hatte die Leitplanke rechts neben der Strecke durchbrochen und war auf nasser Fahrbahn in den Graben gerutscht und umgekippt. Der Fahrer erlitt nach Angaben der Autobahnpolizei leichte Verletzungen und war mit einem Rettungswagen zur Überwachung in ein Krankenhaus gebracht worden.
Nach Angaben einer Sprecherin der Autobahn GmbH war in der Nacht angesichts der schwierigen Lage des Lkw entschieden worden, ihn erst bei Tageslicht zu bergen. Bis 9 Uhr am Montagmorgen konnte der Verkehr also an der Unfallstelle vorbei auf einer Fahrspur weiterrollen. Eine zweite Spur gibt es an dieser Stelle wegen der Fahrbahnsanierung aktuell nicht. Die Überholspur ist gerade abgefräst. Mit Beginn der Lkw-Bergung musste die Strecke komplett gesperrt werden.
Betroffen war zunächst nur der Abschnitt von Lichtenbusch bis zur Ausfahrt Aachen-Brand, später wurde bereits ab dem belgischen Eynatten der Verkehr von der Autobahn abgeführt. Die Autobahn GmbH hielt nach eigenen Angaben diese Straße als Ausweichsroute nach und durch Aachen für belastbarer als die Monschauer Straße. Der Stau auf den Ausweichrouten über die Aachener Außenringe war am Montag immens.
Der verunglückte Laster hatte 24 Tonnen Paprika geladen. Das Risiko, ihn einfach anzuheben, war der Autobahn GmbH zu groß, da die Seitenwände angesichts der Last zu reißen drohten und die Ladung sich dann über die Böschung ergossen hätte. Doch die Kommunikation mit dem spanischen Spediteur, wie weiter verfahren werden solle, gestaltete sich nach Angaben der Autobahngesellschaft schwierig. Erst am Nachmittag habe die Freigabe für die Entladung vorgelegen.
Das Bauunternehmen Helmut Kutsch holte schließlich mit einem großen Sauger, der eigentlich für Erdreich gedacht ist, einem sogenannten Saugbagger, in mehreren Stunden die Ladung aus dem Wagen. Danach wurde der Lkw im Laufe der Nacht mit einem Kran auf die Autobahn gehoben werden. „Erst wenn der Lkw auf der Fahrbahn steht, kann er abtransportiert werden“, sagte die Sprecherin.