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49-Euro-Ticket: Die besten Ziele ab Aachen/Düren/Heinsberg

Ausflüge und Reisezeiten ab Aachen : Mit dem 49-Euro-Ticket am langen Wochenende unterwegs

Sightseeing, Wandern, Erholen – das 49-Euro-Ticket macht’s zum Einheitspreis möglich. Welche Topziele können Sie von Aachen aus mit dem Nahverkehr erreichen? Und wie lange dauert es? Unsere Tipps zum langen Wochenende.

Anfang Mai ist das 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt, gestartet. Es soll Pendler finanziell entlasten und einen Anreiz zum Umstieg auf den Nahverkehr geben. Doch auch für die Freizeit kann das Universalticket genutzt werden.

Wir haben getestet: Wie lange dauert es von unserer Region bis zu Deutschlands Großstädten, Stränden und in die schönsten Gebirge? Welche Zugstrecken bieten die besten Aussichten?

Dabei bietet unsere Region gleichzeitig einen großen Vorteil, hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Denn einerseits können Sie von Aachen schnell nach Köln reisen, wo der Umstieg auf zahlreiche weitere Linien möglich ist. Andererseits wird das Bahnangebot in unserer Region durch die Eifel im Süden und die Grenze zu den Niederlanden im Westen beschränkt.

Unsere Touren in der Übersicht

Shopping und Sightseeing in den Metropolen

Klar: Köln und Düsseldorf können mit dem RE1 ab Aachen schnell erreicht werden. Doch wie sieht es etwa mit der Bundeshauptstadt aus? Wer nach Berlin will, muss viel Zeit mitbringen. 9 Stunden und 37 Minuten und fünf Umstiege dauert die Fahrt. Wer etwa freitags um 5.22 Uhr startet, kann ab 15 Uhr das Wochenende dort genießen.

Etwas flotter geht es nach Hamburg. Knapp über sieben Stunden müssen Sie für einen Trip in die Hansestadt einplanen und dabei dreimal umsteigen. Wer von dort etwa Sylt besuchen will, wie es so viele mit dem Neun-Euro-Ticket taten, muss noch mal rund drei Stunden extra investieren.

Eine wunderschöne Altstadt können Sie in Dresden genießen. Doch die Fahrt ins Elbflorenz erfordert Nervenstärke: Knapp elf Stunden und vier Umstiege dauert die Reise vom Westen in den äußersten Osten der Republik.

Entspannter ist die Fahrt in die Banken-Metropole Frankfurt. Mit der RE9 und nur einem Umstieg in Siegen kommen Sie innerhalb von vier Stunden und 20 Minuten an ihr Ziel. Knapp 15 Minuten länger dauert es zum dortigen Flughafen.

Ob am Marienplatz in München wieder die deutsche Fußball-Meisterschaft gefeiert wird, ist noch unklar. Bayern-Fans müssen zur Anreise mit dem Regionalverkehr auf jeden Fall viel Zeit einplanen. Fast elf Stunden und minimum drei Umstiege geht es quer durch das Land in den Süden.

Ab zum Strandvergnügen

Mit der Bahn ans Meer? Das geht ebenfalls! Knapp unter sieben Stunden und drei Umstiege dauert es bis nach Norddeich, wo der Strand in der Nähe des Bahnhofs liegt. Zudem geht es von dort mit den Fähren auf die Ostfriesischen Inseln.

Auch die Fahrt an die Ostsee ist möglich, neun Stunden und fünf Umstiege müssen Sie für die Regionalexpress-Tour nach Timmendorfer Strand einplanen. Noch länger dauert es auf die Insel Fehmarn (zehneinhalb Stunden, fünf Umstiege) und auf Deutschlands größte Insel Rügen (minimum elfeinhalb Stunden, sechs Umstiege).

Ab an den Strand: Wer etwa ins Ostseebad Binz will, braucht jede Menge Sitzfleisch.
Ab an den Strand: Wer etwa ins Ostseebad Binz will, braucht jede Menge Sitzfleisch. Foto: dpa/Stefan Sauer

Ebenso erfordert die Bahnfahrt an Deutschlands größten See, den Bodensee, eine Menge Sitzfleisch. Dreimal muss der Zug gewechselt werden, insgesamt dauert es 9,5 Stunden. Dafür werden Sie mit einer malerischen Fahrt entlang des Rheinufers und quer durch den Schwarzwald belohnt.

Hoch hinaus

Hinter dem Bodensee erstrecken sich auch sogleich die Alpen. Allerdings müssen Sie für einen Ausflug in die Berge noch mehr Zeit einplanen. Rund zwölf Stunden und zwischen vier und acht Umstiege sind es bis Füssen im Allgäu. Selbiges gilt für Garmisch-Partenkirchen an der Zugspitze, eine halbe Stunde weniger (bei fünf Umstiegen) dauert es nach Oberstdorf.

Tipps für einen Tag

Wer einfach mal einen freien Tag genießen will, will diesen natürlich nicht ausschließlich in Zügen und an Bahnhöfen verbringen. Auch in kürzerer Zeit sind viele schöne Ziele für Tagestrips von Aachen aus erreichbar.

Etwas Eifel-Entspannung ist auf mehreren Wegen erreichbar: Mit den Schnellbussen 63 und 66 erreichen Sie in etwa einer Stunde Simmerath (von hier aus auch Einruhr und Rurberg am Rursee) und Monschau. Schöne Aussichten bietet auch die Zugfahrt mit der Rurtalbahn, die in 45 Minuten von Düren bis Heimbach verkehrt. Von Köln aus verkehren zudem die RE-Linien 12 und 22 über Kall und Gerolstein nach Trier und durchfahren die Eifel. Wer etwas mehr Zeit hat, kann auch den Weg entlang des Rhein- und Moseltals mit Umstieg in Koblenz genießen.

Ein Highlight am Rhein ist auch der Drachenfels im Siebengebirge. Mit dem RE1 und RE8 erreichen Sie in knapp zwei Stunden den Bahnhof in Königswinter.

Der Drachenfels bietet eine traumhafte Aussicht auf das Rheinland.
Der Drachenfels bietet eine traumhafte Aussicht auf das Rheinland. Foto: ZVA

Duisburg ist zwar eine Industriestadt, doch besonders die Rundfahrt durch den Binnenhafen – immerhin einer der größten der Welt – kann sehr interessant sein. In knapp 1,5 Stunden erreichen Sie via RB33 (über Mönchengladbach) und RE1 (über Köln) Duisburg, von dort liegt der Startpunkt der Hafenfahrten nur eine kleine Straßenbahnfahrt entfernt.

Ab auf’s Rad

Auch mehrere schöne Radtouren lassen sich per Bahn erreichen. Aber aufgepasst: Für die Fahrradmitnahme muss trotzdem weiterhin ein Ticket gekauft werden, auch der Abschluss eines Zusatzabos für NRW (39 Euro pro Monat) ist möglich. Einladend ist etwa die Nordbahntrasse von Wuppertal-Vohwinkel (1 Stunde 40 Minuten ab Aachen per RE1/RB48) vorbei an der Fachwerkstadt Hattingen bis Bochum, wo Sie mit der RE1 wieder nach Hause kommen.

Von Wuppertal geht es auch über den Bergischen Panoramaradweg bis nach Gummersbach, wo Anschluss an die RB25 zurück nach Köln besteht.

Ein etwas ungewöhnlicher – aber dafür nahe gelegener – Radweg ist der Terra-Nova-Speedway. Die 14 Kilometer lange Strecke führt am Tagebau Hambach kreuzungsfrei durch ein grünes Biosphärenband und endet an einem Aussichtspunkt am Tagebaurand. Der Weg ist Teil eines 34 Kilometer langen Rundkurses, der etwa vom Bahnhof Bergheim aus befahren werden kann.

 Ein Zwischenstopp bietet sich am Terra-Nova-Forum mit Blick auf den Tagebau an.
Ein Zwischenstopp bietet sich am Terra-Nova-Forum mit Blick auf den Tagebau an. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd