Einen Monat vor Weihnachten : 3G laut Bistum in Gottesdiensten nicht immer nötig
Aachen Die Infektionslage wird von Tag zu Tag schlimmer. Alle Experten mahnen zu strenger Zurückhaltung. Aber das Bistum Aachen besteht nicht in jedem Gottesdienst auf Kontrollen.
Während NRW-weit für Theater, Museen und Kinos strenge 2G-Regeln festgelegt worden sind, in Universitäten oder bei Beerdigungen zumindest 3G gilt, lässt das Bistum AachenWeihnacht es nach wie vor lockerer angehen. In einer Mail vom 9. November „An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pastoralen Dienst“ schreibt der stellvertretende Generalvikar des Bistums, Rolf-Peter Cremer: „Es muss jedoch die Möglichkeit geschaffen werden, dass Menschen, die sich keiner 3G-Kontrolle stellen wollen, in erreichbarer Nähe einen Gottesdienst an Heiligabend/1. Weihnachtstag besuchen können.“
Vom „muss“ hat sich das Bistum laut seiner Pressesprecherin Marliese Kalthoff inzwischen verabschiedet und es durch „kann“ ersetzt. Das heißt: Das Bistum Aachen lässt nach Kalthoffs Aussage zu und stellt es den Pfarreien frei, dass es nach wie vor Gottesdienste gibt, in denen kein 3G-Nachweis nötig ist und dementsprechend nicht kontrolliert wird.
„Ob das auch in zwei Wochen noch gilt, wissen wir nicht“, sagt Kalthoff unserer Zeitung. Wie das Generalvikariat seine Haltung angesichts der riskanten aktuellen Infektionslage mit dem Coronavirus begründet, blieb am Mittwoch trotz mehrmaliger Nachfragen ebenfalls offen.
Die Vorgabe des Bistums ist jedenfalls nicht vereinbar mit der geltenden Coronaschutzverordnung des Landes. Denn darin heißt es: „Die Kirchen und Religionsgemeinschaften stellen für Versammlungen zur Religionsausübung eigene Regeln auf, die ein dieser Verordnung vergleichbares Schutzniveau sicherstellen.“