Erste Impfstofflieferung : 180 Dosen für jede Stadt und jeden Kreis
Düsseldorf Sonntag soll es losgehen. NRW-weit will das Land dann knapp 10.000 Impfdosen an Heimbewohner und Mitarbeiter verabreichen lassen. Bis zum Jahresende sollen mehr als 280 000 Dosen nach NRW kommen. Für die Impfzentren können aber noch keine Termine gemacht werden.
Bei der ersten Impfstoff-Lieferung in Nordrhein-Westfalen am kommenden Wochenende soll jeder Kreis und jede kreisfreie Stadt gleich viele Impfdosen erhalten, nämlich 180. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Düsseldorf mit.
Insgesamt werde das Land Nordrhein-Westfalen am 26. Dezember mit 9750 Impfdosen der Firma Biontech beliefert, bekräftigte das Ministerium seine Angaben vom Montag. Eine weitere Lieferung mit 131.625 Impfdosen erfolge am 28. Dezember. Am 30. Dezember würden dann weitere 141.375 Impfdosen geliefert. Im Januar sollen dann wöchentlich ebenfalls 141.375 Impfdosen an das Land Nordrhein-Westfalen ausgeliefert werden. „Damit kann mit der Impfung gegen das Coronavirus wie geplant am kommenden Sonntag, dem 27. Dezember, begonnen werden“, hieß es.
Die Verimpfung erfolge zunächst ausschließlich über mobile Teams in stationären Pflegeeinrichtungen. „Impfzentren werden zunächst noch nicht für die Impfung aktiviert.“ Dort werde erst dann mit dem Verimpfen begonnen, wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. „Noch kann nicht jeder, der es will, geimpft werden. Wir werden uns zunächst auf die besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen konzentrieren“, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Gerade in Pflegeheimen sei das Infektionsgeschehen besonders kritisch. „Daher werden dort schnellstmöglich sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Beschäftigten geimpft.“
Die Impfdosen werden am Samstag nach der Anlieferung zunächst im Landeslager bei minus 70 Grad gelagert. Die Pflegeeinrichtungen sollen dann am 27. Dezember mit den Impfdosen und Impfmaterial (Kanülen und Spritzen) beliefert werden. Die Logistik übernimmt die Firma Kühne&Nagel. Die Impfdosen werden den Angaben zufolge bei 2-8 Grad transportiert. Vor Ort stehen dann mobile Teams bereit, die die Impfdosen in den Einrichtungen anmischen und verimpfen.
Nach der Zubereitung muss der Impfstoff innerhalb von sechs Stunden verimpft werden, so das Ministerium. Bei den dann folgenden Lieferungen bekommen nicht mehr alle Kommunen gleich viel Impfstoff. Die Liefermenge richtet sich dann nach dem jeweiligen Anteil der Bevölkerungsgruppe ab 80 Jahren.
In einem weiteren Schritt sollen dann auch diejenigen ab 80 Jahren berücksichtigt werden, die in ihren eigenen vier Wänden wohnen. „Hier muss jedoch unterschieden werden zwischen den Älteren ab 80 Jahren, die noch mobil sind und denen, die es nicht mehr sind“, erklärte eine Sprecherin. Wer mobil sei, könne sich dann im entsprechenden Impfzentrum vor Ort impfen lassen, sobald die Impfzentren den Betrieb aufgenommen haben und genügend Impfstoff vorhanden sei. Für eine Impfung in einem Impfzentrum muss zuvor ein Termin vereinbart werden - über die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116/117. „Wichtig ist allerdings, dass derzeit noch keine Terminvereinbarung möglich ist“, betonte das Ministerium.
Wer zu Hause wohne, aber nicht mehr mobil sei, könnte nur durch ein mobiles Team beziehungsweise einen entsprechenden Hausbesuch geimpft werden. Der Impfstoff müsse dafür jedoch auch geeignet sein. „Dies ist beim Biontech-Impfstoff nicht der Fall“, so das Ministerium weiter. „Wichtig ist: Jeder, der will, wird geimpft werden – allerdings nicht unbedingt sofort. Mehr denn je setze ich auf das Verständnis und die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen“, sagte Laumann weiter.