Niederau : 16-Jähriger sticht auf seine Mutter ein
Niederau Bei einer Familientragödie in Niederau hat ein 16-Jähriger am Montagabend seine Mutter mit einem Messer lebensgefährlich verletzt.
Alarmiert von aufgeschreckten Anwohnern fand eine Streifenwagenbesatzung gegen 21.30 Uhr die Frau blutüberströmt in der Einfahrt ihres Wohnhauses im Bereich Niederauer Kirche/Friedhof. Die Beamten stellten beim Opfer mehrere Stichverletzungen im Brustbereich fest und verständigten den Rettungsdienst. Das Leben der 43-Jährigen konnte in einer Notoperation gerettet werden.
Staatsanwalt: Versuchter Mord
In unmittelbarer Nähe des Tatortes, nach Informationen der Dürener Zeitung ein Wohnhaus in der Teichstraße, stießen die Polizisten auf den 16-jährigen Sohn der Schwerverletzten, der sich in der Zwischenzeit mit dem Messer selbst lebensgefährliche Verletzungen zugefügt hatte. Auch er wurde sofort in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er notoperiert werden musste. Die Staatsanwaltschaft Aachen hat beim Amtsgericht einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt, der jedoch erst vollstreckt werden kann, wenn der Gesundheitszustand des Jugendlichen dies zulässt.
Die Hintergründe der Tat, die sich offenbar in „gutbürgerlichen” Verhältnissen abspielte, blieben am Dienstag im Dunkeln. Angaben zum Motiv der Bluttat konnten Kriminalpolizei und Staatsanwalt noch nicht machen. Weder Täter noch Opfer waren vernehmungsfähig.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler kehrte das Ehepaar gegen 21.30 Uhr mit dem Pkw nach Hause zurück. Während der Ehemann noch den Wagen in der Garage abstellte, hörte er seine bereits ausgestiegene Frau schreien. Er rannte aus der Garage und sah, wie sein Sohn mit einem Messer auf die Mutter einstach. Noch bevor der Ehemann eingreifen konnte, flüchtete der 16-Jährige, der nach Angaben des ermittelnden Staatsanwaltes Ralf Bücker bislang polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten ist. Ob der Jugendliche unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand, ist noch ungeklärt. Blutproben werden untersucht. Aussagen aus der Nachbarschaft, nach denen der Jugendliche zur Tatzeit schwarz gekleidet und vermummt gewesen sein soll und politische Parolen gerufen habe, bestätigte der Staatsanwalt nicht.