Kritik an Düker : 150 RWE-Bergarbeiter demonstrieren vor Landtag
Düsseldorf Rund 150 RWE-Bergarbeiter haben vor dem nordrhein-westfälischen Landtag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und gegen eine Verunglimpfung ihrer Branche demonstriert.
Auf Transparenten war am Freitag unter anderem der Spruch „Wir Bergleute sind keine Nazis“ zu lesen. Die Kritik bezieht sich auf einen umstrittenen Tweet der Grünen-Fraktionschefin Monika Düker. Sie hatte am vergangenen Samstag ein Foto eines Banners von einer Demonstration am Hambacher Forst gepostet, auf dem „Ob Nazis oder Kohle: Braun ist immer scheiße!“ stand.
Das hatte Düker scharfe Kritik eingebracht. Viele Bergarbeiter fühlten sich verunglimpft. Sie forderten am Freitag vor dem Landtag mit Tröten, Trommeln und Trillerpfeifen den Rücktritt der Politikerin.
Düker hatte sich bereits am Montag für den Tweet entschuldigt. Am Freitag sprach die 55-Jährige mit den Demonstranten. Ihr sei klar geworden, dass das, was in den letzten Tagen passiert sei, Bergarbeiter sehr verletzt habe, sagte Düker im Anschluss. Sie habe noch einmal deutlich gemacht, dass sie eine hohe Wertschätzung und Respekt vor der Leistung der Bergleute habe. Mit den Arbeitern vereinbarte Düker nach eigener Aussage, den Dialog fortzusetzen.
Die Demonstranten kamen nach eigenen Angaben aus den drei Braunkohletagebauen im rheinischen Revier. Sie wollten mit dem Protest auch auf ihre Sorgen aufmerksam machen, hieß es von einem der Bergleute. Die Arbeitnehmer würden um ihre Arbeitsplätze bangen. Sie warnten vor der Drosselung der Kohleförderung nach dem Rodungsstopp im Hambacher Forst.