Sanierung : Zukunft der Pfarrkirche St. Brigida wird schrittweise gesichert
Stolberg Die Pfarrkirche St. Brigida in Venwegen wird in mehreren Schritten saniert. Die Arbeiten an der Bruchsteinmauer sind bereits abgeschlossen worden, weitere Maßnahmen sollen im nächsten Jahr folgen.
Manches Problem hat auch sein unverhofft Gutes: Weil die Großbaustelle auf der Vennstraße in Venwegen stillgelegt und vertagt worden ist, herrscht an anderer Stelle Erleichterung. Denn da die Bautrupps, die eigentlich die kompletten Leitungen und Hausanschlüsse von Süd bis Nord in der Ortsdurchfahrt erneuern sollten, aus dem Stadtteil von Stolberg abziehen mussten, brauchten die Verantwortlichen der katholischen Pfarrgemeinde St. Brigida wesentlich weniger Sicherungsaufwand zu betreiben. Somit konnten sie endlich die dringend notwendige Sanierung der Bruchsteinmauer nahe der Fahrbahn und direkt angrenzend an den Gehweg anpacken.
„Der Umstand, dass wir freier agieren konnten, hat die Kosten deutlich gesenkt“, freut sich Rendant Siegfried Meyer im Gespräch mit unserer Zeitung. „Denn anderenfalls hätten wir für eine komplette Einhausung unserer Baustelle sorgen müssen.“
Wie berichtet, wurde die Erneuerung der Infrastruktur unter der Fahrbahndecke um mindestens anderthalb Jahre verschoben, nachdem zwei Bauabschnitte bereits weitgehend erledigt worden waren. Diese Unterbrechung war dem Umstand geschuldet, dass die Vennstraße demnächst dringend als Umleitungsstrecke gebraucht wird. Denn nach der Wiederherstellung der bei dem Hochwasser im Juli zerstörten Brücke am Campingplatz Mulartshütte soll diese Strecke der Landstraße 12 den Verkehr aufnehmen, wenn anschließend auch in Vicht und Zweifall flutgeschädigte Brücken komplett erneuert werden müssen.
„Deswegen haben wir darauf gedrängt, bereits jetzt eine Fachfirma beauftragen zu können“, erläutert Siegfried Meyer weiter. Bereits im Januar war der Kontakt zum Bistum Aachen gesucht worden, um die notwendigen Arbeiten abzustimmen. Hierfür wurde der Architekt Bernd Matthiesen aus Mulartshütte beauftragt, der sich bereits mehrfach mit Sanierungen in der Venwegener Kirche beschäftigt hatte. Er sollte das kircheninterne Genehmigungsverfahren abwickeln, die Ausschreibungen vornehmen, die Angebote prüfen und nach der Auftragsvergabe die inzwischen abgeschlossenen Arbeiten vor Ort betreuen.
Drei Spezialisten eines Dürener Unternehmens hatten zwischenzeitlich mit hohem maschinellen Aufwand sämtliche brüchigen Fugen der mächtigen Mauer zu Füßen des Kirchturms entfernt und die herausgelösten, ausgewaschenen Teile komplett wieder hergestellt.
Finanzfachmann Meyer spricht von einem „höheren fünfstelligen Betrag“, den dieser Auftrag gekostet habe. Mit Rücksicht auf nicht so finanzstarke Pfarreien in der Gemeinschaft der Gemeinden (GSG) „An der Himmelsleiter“ will er nicht näher ins Detail gehen.
Doch mit der jüngsten Sanierungsmaßnahme noch nicht genug: Dringenden Handlungsbedarf haben die Verantwortlichen auch am Dach der Sakristei entdeckt. Und wie in der konstituierenden Sitzung des neugewählten Kirchenvorstands bekräftigt worden sei, müsse außerdem der feuchte und verschlissene Fußboden dieses Raums für die Gottesdienste erneuert werden, betont Meyer.
Damit zusammenhängend soll gleichfalls die Außenisolierung der Sakristei und eines Teils der Kirche erneuert werden. Und im Zuge der geplanten – und nun verschobenen – Sanierung des Venwegener Leitungsnetzes sollen vorab auch Arbeiten am Gaszähler vorgenommen werden, der nach außen verlegt werden muss.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen an dem denkmalgeschützten Kirchengebäude ist für das kommende Frühjahr vorgesehen. Bei den überschlägig ermittelten Kosten wird mit einer Summe von mehr als 10.000 Euro gerechnet. Wie auch schon bei der vorangegangenen Sanierung der Kirchenmauer werde mit einem Zuschuss des Bistums in Höhe von etwa 60 Prozent der Kosten gerechnet, betont Siegfried Meyer. Den Rest müsse die Pfarrgemeinde St. Brigida aufbringen. „Wir haben einen soliden finanziellen Grundstock“, beunruhigt den Finanzfachmann der Pfarre dieser Aufwand nicht. Und auf absehbarer Zeit sei dann wohl der bauliche Zustand des gesamten Gebäudes wieder gesichert, stellt Meyer zudem zufrieden fest.