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Mehr als 45 Millionen Euro eingenommen: Tourismus lässt die Kassen in Stolberg klingeln

Mehr als 45 Millionen Euro eingenommen : Tourismus lässt die Kassen in Stolberg klingeln

Was bringt der Tourismus für Stolberg? Wie viele Gäste kommen nach Stolberg? Wo übernachten sie? Und wie viel nimmt die Stadt dadurch eigentlich ein? Die Monschauer Land Touristik hat – im Rahmen einer Untersuchung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für die Städteregion Aachen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr an der Universität München – eine gesonderte Untersuchung für ihre Mitgliedsstädte Monschau, Stolberg, Simmerath und Roetgen beauftragt.

Die Ergebnisse wurden nun dem Ausschuss für Schule, Kultur, Sport und Tourismus (ASKST) präsentiert. Diese sollen als Grundlage für touristmuspolitische Entscheidungen dienen und zum Aufbau nachhaltiger Kooperationen für eine uzielgerichtete Arbeit der im Tourismus aktiven Akteure beitragen. Ein Überblick.

Untersucht wurde das Jahr 2017. Zudem liegen Vergleichswerte aus dem Jahr 2012 vor. Insgesamt konnte Stolberg bei 1,7 Millionen Aufenthalstagen von – hauptsächlich – Tagesreisenden einen Umsatz in Höhe von 45,4 Millionen Euro generieren. Davon entfallen 4,3 Millionen Euro auf die Mehrwert- und Einkommenssteuer. Durch Grundsteuer, Gewerbesteuer, Zweitwohnungssteuer werden zudem zusätzliche Steueraufkommen durch den Tourismus erzeugt. Übernachtungen gab es im Jahr 2017 insgesamt 63.000 Stück.

Wie sich die Einnahmen zusammensetzten? In sogenannten Privatquartieren – also Einrichtungen mit weniger als zehn Betten – wurden 15.000 Aufenthaltstage verbracht. Durchschnittlich lagen die Tagesausgaben bei 72,70 Euro. Macht einen Bruttoumsatz von 1,1 Millionen Euro. Auf 48.000 Aufenthaltstage kamen die gewerblichen Betriebe (mehr als zehn Betten, aber ohne Camping).

Umsätze gestiegen

Bei durchschnittlichen Tagesausgaben von 134,20 Euro kommt man so auf einen Bruttoumsatz von insgesamt 6,4 Millionen Euro. Das geht aus dem Bericht hervor. Bei den Tagesreisenden kamen 1,7 Millionen Aufenthaltstage zusammen. Bei Tagesausgaben von 22,30 Euro macht das einen Bruttoumsatz von 37,9 Millionen Euro. Rechnet man alle Bruttoumsätze zusammen, kommt man auf 45,4 Millionen Euro.

Und wer sind die direkten Profiteure des Tourismus? In erster Linie das Gastgewerbe. Dieses nimmt rund 20,1 Millionen Euro durch Übernachtungs- und Tagesgäste ein. An zweiter Stelle folgt der Einzelhandel mit 17,1 Millionen Euro. Auf dem dritten Platz landen die Dienstleister mit 8,2 Millionen Euro. Der touristische Einkommensbeitrag liegt bei 20,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Äquivalent von rund 860 Personen, die durch die touristische Nachfrage in Stolberg ein Einkommen von 23.763 Euro pro Kopf und Jahr beziehen könnten.

Dieser Wert dürfe allerdings nicht mit der Anzahl der durch den Tourismus beschäftigten Personen gleichgesetzt werden. Diese Bestimmung sei nur über aufwendige Erhebungen möglich, da beispielsweise viele Personen nur anteilig vom Tourismus leben, heißt es im Bericht. Beispiele dafür seien Verkäufer im Einzelhandel oder Servicepersonal in der Gastronomie. Sie würden sich nicht nur um Touristen kümmern, sondern auch Einheimische bedienen.

Mehr Menschen kommen in die Kupferstadt

Mit der Entwicklung der vergangenen Jahre kann die Stadt Stolberg zufrieden sein. Schließlich kommen im Vergleich zu 2012 mehr Menschen in die Kupferstadt. Die Zahl der Übernachtungen ist von 59.000 auf 63.000 und somit um 6,8 Prozent gestiegen. Das trifft auch auf die Bruttoumsätze aus dem Übernachtungstourimus zu. Diese sind von 6,7 Millionen Euro in 2012 auf 7,5 Millionen Euro in 2017 und damit um 11,9 Prozent gestiegen.

Bei den Tagesgästen ist die Steigerung noch größer. Lag die Zahl 2012 noch bei 1,5 Millionen so waren es 2017 insgesamt 1,7 Millionen. Macht eine Steigerung um 13,3 Prozent. Die Bruttoumsätze im Tagestourismus sind um 9,9 Prozent von 34,5 Millionen Euro in 2012 auf 37,9 Millionen Euro in 2017 gestiegen. Die Bruttoumsätze im Gastgewerbe sind von 18,7 Millionen Euro in 2012 auf 20,1 Millionen Euro in 2017 und somit um 7,5 Prozent gestiegen.

Um insgesamt 3,6 Prozent – also von 16,5 Millionen Euro in 2012 auf 17,1 Millionen Euro in 2017 – sind übrigens auch die Bruttoumsätze im Einzelhandel gestiegen. Im Dienstleistungsbereich fand zudem eine Steigerung um 36,7 Prozent von 6 Millionen Euro in 2012 auf 8,2 Millionen Euro in 2017 statt. Insgesamt sind die Bruttoumsätze von 41,2 Millionen Euro auf 45,4 Millionen Euro und damit um 10,2 Prozent gestiegen.

Und was bedeutet diese Entwicklung nun für Stolberg? Die Stadt genereiere bereits gute Umsätze und sei auf einem gutem Weg das touristische Potential weiter zu etablieren und nachhaltig auszubauen, heißt es im Bericht.