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Stolberg: Sozialhilfe-Aufwand bleibt stabil

Stolberg : Sozialhilfe-Aufwand bleibt stabil

Stagnation kann auch Fortschritt bedeuten: Trotz deutlich gestiegener Arbeitlosenquote hat die Stadt Stolberg einen Anstieg der Nettosozialhilfe-Leistungen im vergangenen Jahr vermeiden können.

„Die Ausgaben sind stabil geblieben, und das kann sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage doch sehen lassen”, verweist Dezernentin Elisabeth Jansen-Eschner auf die Bilanz 2003, die sie heute auch dem zuständigen Sozialausschuss vorlegen wird. Demnach wurden im vergangenen Jahr Hilfeleistungen mit einem Gesamtvolumen von 9,876 Millionen Euro gewährt. Insgesamt schlüsselt sich diese Summe auf 3286 Fälle auf.

Den auf den ersten Blick durch die Statistik vermittelten Eindruck, dass die Aufwendungen sogar rückläufig seien, muss Jansen-Eschner allerdings revidieren. „Die sich gegenüber dem Vorjahr ergebende Minderausgabe von knapp 672.000 Euro erklärt sich durch so genannte Mischfälle, die durch die Einführung der Grundsicherung bedingt sind.”

Konsequente Prüfung der Ansprüche

Tatsächlich waren die Ausgaben für die Stadt also höher und lagen damit etwa auf dem Niveau von 2002. Dass sie diese trotz eines Sprungs der Erwerbslosenquote von 11,0 (Dezember 2002) auf 12,1 Prozent (Dezember 2003) nicht überschritten hat, führt die Dezernentin auf eine (noch) konsequentere Prüfung der Ansprüche zurück. „Wir betreiben eine aufwändige qualifizierte Erstberatung, durch die sich ein Bezug von Sozialhilfe in vielen Fällen vermeiden lässt.”

Überprüfung von einmaligen Beihilfen

Als sehr effektiv habe sich zudem die verstärkte Überprüfung von einmaligen Beihilfen durch unangemeldete Hausbesuche erwiesen. Während sich in beiden Fällen die Einsparungen für die Stadt schwer beziffern lassen, liegt für die eingeschränkte Übernahme von Unterkunftskosten eine konkrete Zahl vor: 214.765 Euro wurden 2003 eingespart. Und die endgültige Auswertung zweier Sachgebiete liegt noch nicht vor. Gut möglich also, so Elisabeth Jansen-Eschner, dass die Summe noch höher ausfallen wird.

Erfolgreiche Sozialdetektive

Auch die Sozialdetektive können Vergleichbares vorweisen. Der gemeinsam mit Eschweiler betriebene Ermittlunsgdienst kam im vergangenen Jahr fast 220.000 Euro auf die Spur, die ohne Berechtigung ausgezahlt wurden.