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Taten aus 2015 vor Gericht: Raub auf Rewe-Boten wird verhandelt

Taten aus 2015 vor Gericht : Raub auf Rewe-Boten wird verhandelt

Die Mühlen der Justiz mögen zwar langsam mahlen, aber sie mahlen, wobei eins nach dem anderen abgearbeitet wird. So wie in diesem Fall. Die Tatvorwürfe des Raubes, wegen derer sich ein 28 Jahre alter Stolberger ab Montag vor dem Aachener Landgericht verantworten muss, liegen fast fünf Jahre zurück.

Es ist ein Freitagmorgen, der 4. September 2015, als ein 59 Jahre alter Mann auf der Raiffeisenstraße in Breinig überfallen wird. Er ist unterwegs ist zur dortigen Filiale der VR-Bank und kommt vom nahen Supermarkt um die Ecke am Kastanienweg. Dort ist der Mann beschäftigt. In seiner Jutetasche sind rund 17.000 Euro, die er einzahlen soll. Gleich vor den Türen der Bank ereignet sich der Überfall. Der Täter kommt von hinten, reißt dem Opfer mit Gewalt den Jutebeutel mit dem Bargeld von der Schulter, läuft mit seiner Beute in Richtung Kirche weg und steigt in einen silberfarbenen Mercedes. Das Kennzeichen des Wagen, das Zeugen erkennen, ist am Morgen gestohlen worden, berichtet seinerzeit die Polizei.

Drei Monate später wiederholen sich die Ereignisse. Diesmal an einem Dienstag, dem 16. Dezember 2015, wieder gegen 11 Uhr. Diesmal sind es zwei Angestellten des Rewe-Marktes, die Opfer werden – eine 29 Jahre junge Frau und ihr 60-jähriger Kollege. Sie sind noch auf dem Bürgersteig der Raiffeisenstraße in Höhe der Zufahrt zu dem Fachmarktzentrum, als der Beschuldigte zuschlägt. Als der dem Angestellten gewaltsam den Stoffbeutel mit rund 18.000 Euro entreißt, stürzt der 60-Jährige und verletzt sich leicht. Der Täter läuft davon und flüchtet erneut mit seiner Beute in einem silberfarbenen Mercedes. Die Kennzeichen wurden im Monat zuvor in Vicht gestohlen. Die Ermittlungen der Kripo gestalten sich nicht einfach. Hinweise von Zeugen, Funkzellenortung und das Auto führen die Beamten letztlich auf die Fersen des Stolbergers und eines Komplizen, der gesondert verfolgt wird. Dass Anklage der Staatsanwaltschaft fast fünf Jahre nach den Taten vor Gericht verhandelt wird, liegt nach Angaben eines Gerichtssprechers daran, dass der heute 28-Jährige Polizei und Justiz mit einigen weiteren Vergehen auf Trab gehalten habe.

Dazu gehören Fälle von besonders schwerer räuberischer Erpressung ebenso wie gefährliche Körperverletzung und weiteren teilweise eindeutigen Vorstrafen. Deshalb bracht sich das Landgericht auch keine großen Sorgen zu machen, dass der Angeklagte am nächsten Monat nicht zur Verhandlung erscheinen könnte. Er wird aus der Haft vorgeführt. Fünf Jahre und zwei Monate Freiheitsstrafe hat seine kriminelle Energie dem Stolberger bis dato eingebracht.

Neben dem Auftakt (Az.: 61 KLs 7/19) am Montag, 3. Februar, hat die 1. große Strafkammer unter Vorsitz von Richter Christian Bülte bislang fünf weitere Verhandlungstage bis zum 26. Februar terminiert.

(-jül-)