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Bauarbeiten: Glasfasernetz in Stolberg soll deutlich ausgebaut werden

Bauarbeiten : Glasfasernetz in Stolberg soll deutlich ausgebaut werden

Aus der Not wird eine Tugend gemacht: Die Baustellen in Stolberg sollen genutzt werden, um das alte Kupferkabelnetz durch modernes Glasfaser zu ersetzen. Rund 6200 Haushalte sind von der Maßnahme betroffen.

Ob im Homeoffice, beim Distanzunterricht oder beim Serienstreaming nach Feierabend: In Deutschland wird so viel im Internet gesurft wie noch nie zuvor. Doch oft limitiert das längst veraltete Kupferkabelnetz die Verbindungen. Gerade in den Innenstädten werden nur ungern aufwendige Baustellen eingerichtet, um dort Glasfaser verlegen zu können.

In Stolberg soll nun aus der Not eine Tugend gemacht werden: Da im Zuge der Beseitigung der Hochwasserschäden ohnehin zahlreiche Arbeiten an Straßen und Versorgungsleitungen nötig sind, sollen rund 6200 Haushalte – 4400 in der Innenstadt und 1800 in Vicht und Zweifall – innerhalb der kommenden zwei Jahre an das Glasfasernetz angeschlossen werden, das eine Versorgung mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde ermöglicht.

Wichtig für die Anwohner: Die Umstellung des Hausanschlusses ist kostenfrei und kann bereits im Internet unter www.telekom.de/jetzt-glasfaser registriert werden. Die Gelegenheit sollte auch wahrgenommen werden, betonte Gregor Vincentz von der Telekom beim offiziellen Spatenstich in Stolberg: „Denn das Kupfernetz wird damit außer Betrieb genommen und kann nicht mehr verwendet werden.”

Nach der Hochwasserkatastrophe habe das Unternehmen über 100.000 gestörte Anschlüsse ermittelt, erläutert Frank Schmidt. Seitdem seien rund 95 Prozent der Anschlüsse wieder hergestellt worden. Im Zuge der Arbeiten sei daher naheliegend gewesen, den Umbau auf Glasfaser vorzunehmen, so der Unternehmensbevollmächtigte.

Das neue Netz werde wettbewerbsoffen sein und könne von allen Anbietern genutzt werden. Damit seien die Kunden nicht an einen festen Anbieter gebunden. Der Abschluss der Arbeiten in der Innenstadt ist in rund einem Jahr angepeilt, in Vicht und Zweifall soll es im zweiten Quartal des kommenden Jahres losgehen, die Fertigstellung ist dort spätestens in zwei Jahren vorgesehen. Insgesamt werden 46 neue Glasfaserverteiler aufgestellt, 36 Kilometer Leitungstrasse gebaut und knapp 500 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, heißt es von Seiten der Telekom.

„Internet gehört mittlerweile zu den Grundbedürfnissen”, zeigte sich Bürgermeister Patrick Haas (SPD) erfreut über die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Glasfaser sei nicht nur ein großer Vorteil für die Anwohner, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor – und nicht zuletzt besser gegen die Folgen von Hochwasserereignissen geschützt. Ein weiterer Pluspunkt: Im Jahr 2022 sollen endgültig alle Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden. „In dem Bereich sind wir sehr gut aufgestellt.”

Die Arbeiten würden gemeinsam so koordiniert, dass die zusätzlichen Einschränkungen für Anwohner minimal bleiben sollen, versichert Haas. Der Schlüssel dafür sei die Kommunikation mit den Bürgern, die zeitnah über die Arbeiten und die neu zu legenden Anschlüsse informiert werden sollen.