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Frühschoppen der Eisenbahnfreunde Stolberg

Vortrag von Eisenbahnexperte : Eine Reise auf Österreichs Schienen

Der Eisenbahnexperte Stefan Danners hat viele seiner Beobachtungen jetzt im Rahmen des Frühschoppens der Stolberger Eisenbahnfreunde kundgetan.

Wenn es um das österreichische Schienennetz und das damit verbundene technische Material – sprich Wagen und Lokomotiven – geht, ist Stefan Danners aus Eschweiler-Dürwiß der absolute Experte. Denn seit vielen Jahren ist er auf den österreichischen Strecken unterwegs und setzt sich mit den dort eingesetzten Fahrzeugen, den Bahnhofsanlagen und den Streckenführungen durch die idyllische Alpenlandschaft auseinander. Die Ergebnisse seiner in den frühen 1990er Jahren erfolgten Beobachtungen und Erkundungen, die er per Kamera festgehalten hat, gab er jetzt an rund 40 Besucher des Frühschoppens der Stolberger Eisenbahnfreunde im Foyer des Hauptbahnhofes an der Rhenaniastraße weiter.

Im Mittelpunkt seines Vortrages stand der Milchkannenzug der österreichischen Bahn, der in den frühen 1990er Jahren im Nachbarland noch verkehrte. Als Milchkannentransporter wurden Güterzüge bezeichnet, die in Kühlwagen Milchkannen transportierten, die man an ländlichen Bahnhöfen in Oberösterreich, der Steiermark und in Osttirol abgeholt hatte, um sie zur Molkerei zu bringen.

Wie Danners erläuterte, dienten als Zugmaschinen dieser Molkereizüge überwiegend Elektro-Lokomotiven. Demnach stellte der Eisenbahnexperte per Foto den Besuchern verschiedenste Modelle und Fahrzeugtypen dieser Zugmaschinen vor, die in den frühen 1990er Jahren noch das alltägliche Bild im regionalen österreichischen Bahnverkehr bestimmt hatten. So waren auf dem von Danners vorgestellten Bildmaterial auch Lokomotiven mit elektrischem Antrieb zu sehen, die man bereits in der Vorkriegszeit hergestellt hatte.

Um den Besuchern das vorgestellte Thema nicht nur per Foto deutlich zu machen, hatte Stefan Danners eine kleine Modellbahn eines österreichischen Herstellers mitgebracht, die er im Betrieb präsentierte und mit Originalgeräuschen unterlegt hatte. Eingeleitet wurde der Danners-Vortrag von einer kleinen Feier bei der Frühschoppenorganisator und -leiter Roland Keller im Mittelpunkt stand. Schließlich hatte er nun schon zum 50. Mal – die erste Veranstaltung fand im März 2015 statt – den Frühschoppen der Stolberger Eisenbahnfreunde in die Wege geleitet. Anlässlich dieses Jubiläums überreichten ihn seine Kollegen kleine Präsente.

Fortgesetzt wird die Frühschoppenveranstaltung der Stolberger Eisenbahnfreunde am Sonntag, 17. November, von 10.30 bis 12.30 Uhr, im Foyer des Hauptbahnhofes an der Rhenaniastraße, der sich seit 2012 im Eigentum der EVS befindet, die dort auch ihr Stellwerk betreibt. Auf dem Programm steht dann das Thema: „Mit den Dieselloks der BR 218 durch Deutschland“. Diese Dieselloks der Baureihe 218 waren über vier Jahrzehnte hinweg die häufigste und wichtigste Bauart der westdeutschen Streckendiesellokomotiven. Einst als „Dampflok-Killer“ verpönt, sind sie mittlerweile zu Loklegenden geworden, die heute nur noch gelegentlich auf den Strecken der Deutschen Bahn AG anzutreffen sind: Man darf also auf diesen Vortrag gespannt sein.