Stadt weist Kritik zurück : „Es gibt keinen akuten Handlungsbedarf“
Stolberg Ein Haus an der Rathausstraße in Stolberg soll ohne Strom und Heizung sein. Die Kritik einer Helferinitiative weist die Verwaltung zurück.
Kritik von Fluthelfern der Initiative „Wir für Stolberg“ hat die Stolberger Verwaltung in der Sitzung des Hauptausschusses zurückgewiesen. In einer Mail an die Stadt und die Fraktionen hatte die Initiative zuvor die Zustände im Wohnhaus Rathausstraße 95 moniert. Dieses sei zum wiederholten Male ohne Strom und ausreichende Heizmöglichkeiten, war auch in den Sozialen Netzwerken zu lesen.
„Wir waren heute vor Ort und haben uns dieses und auch andere Objekte an der Rathausstraße angeschaut“, machte Michael Ramacher in der Sitzung am Dienstagabend deutlich. Der Beigeordnete für Jugend, Schule und Soziales erklärte: „Alle Wohnungen haben Strom und sind beheizbar.“ Das gelte nicht nur für die Rathausstraße 95, sondern auch für weitere Gebäude, die die Mitarbeiter der Verwaltung aufgesucht hätten. „Es gibt keinen akuten Handlungsbedarf“, betonte Ramacher.
In Kontakt mit dem Vermieter
Eine Antwort auf die E-Mail hatte die Verwaltung zu diesem Zeitpunkt noch nicht formuliert. „Wir haben uns dazu entschieden, dass wir die Objekte erst einmal begehen und schauen, ob Hilfe gebraucht wird“, sagte der Beigeordnete. Auch mit dem Vermieter des Gebäudes stehe man in Kontakt. In einem nächsten Schritt werde man eine entsprechende Antwort formulieren. Aber: „Das, was in der Mail kommuniziert wurde, trifft nicht zu“, unterstrich Michael Ramacher.
Auch Bürgermeister Patrick Haas (SPD) betonte: „Irgendwo gibt es auch Grenzen.“ Immer wieder würden die Mitarbeiter der Verwaltung auch auf Menschen treffen, die ihre Wohnungen nicht verlassen wollten. Wie sehr die Mitarbeiter der Verwaltung eingespannt seien, verdeutlichte Ramacher ebenfalls: „Alle meine Leute, die in diesem Bereich tätig sind, arbeiten absolut am Anschlag.“
Rückhalt bieten
Martin Peters machte in diesem Kontext auf das Angebot des Mieterschutzvereins aufmerksam, der kostenlose Mitgliedschaften für Menschen, die Sozialleistungen beziehen, anbiete. „Wir sollten der Verwaltung in diesen Punkten auch Rückhalt bieten“, forderte der SPD-Fraktionsvorsitzende von seinen Parteikollegen.
Zustimmung fand ein Vorschlag des CDU-Fraktionsvorsitzenden Jochen Emonds. Er regte an, Vertreter von Verwaltung, Politik und den verschiedenen Hilfsorganisationen, die sich seit dem Hochwasser in Stolberg engagieren, an einen Tisch zu holen. So könne man sich austauschen und dort helfen, wo nach übereinstimmender Einschätzung Hilfe gebraucht werde.