Arbeiten abgeschlossen : Erstaufnahmeeinrichtung wird kommende Woche eröffnet
Eschweiler/Stolberg Eschweiler und Stolberg betreiben eine gemeinsame Erstaufnahmeeinrichtung für ukrainische Flüchtlinge. Die Dreifachsporthalle des städteregionalen Berufskollegs wurde dafür hergerichtet.
Die Arbeiten sind nahezu abgeschlossen, berichtet Michael Ramacher am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung. Damit meint Stolbergs Sozialdezernent die Dreifachsporthalle des städteregionalen Berufskollegs, die als Erstaufnahmeeinrichtung für ukrainische Flüchtlinge hergerichtet wird. Der entsprechende Schutzboden wurde verlegt, die mobilen Wände gezogen und Etagenbetten aufgebaut.
Die Unterkunft betreiben die Städte Stolberg und Eschweiler gemeinsam. Lange dürfte es nicht dauern, bis die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in die Halle ziehen, vermutet Michael Ramacher. „Es erreichen uns mittlerweile einige Bitten von Privatleuten. Sie haben Menschen aufgenommen, kommen aber nun auf uns zu, damit wir eine andere Unterkunft finden“, sagt er.
Ab dem 11. April, soll es dann voraussichtlich losgehen: „Es ist geplant, die Unterkunft am kommenden Montag zu eröffnen“, berichtet Stefan Kaever. Der Eschweiler Sozialdezernent ist zuversichtlich, dass das auch klappen wird. Am Mittwoch werde es noch ein Treffen mit den beiden Dezernenten und den Sozialamtsleitern geben, bei dem die letzten Einzelheiten zum Betreuungsvertrag geklärt werden. „Dann steht auch fest, wer die Einrichtung führen wird.“
Die Städte geben die Vor-Ort-Betreuung somit in externe Hände, bei der asylrechtlichen Betreuung bleiben sie aber Ansprechpartner. „Diese machen wir im Wechsel“, verweist Kaever auf die Zusammenarbeit der beiden Verwaltungen, die in regelmäßigem Austausch stünden. Für die bessere Absprache sei ein Stab gebildet worden, dem die beiden Beigeordneten sowie die Amtsleiter der Bereiche Soziales und Jugend angehören. Ergänzt wird er mit Mitarbeitern der Feuerwehr und des Ordnungsamtes.
Wie viele Menschen ab dem kommenden Montag in Stolberg untergebracht werden, kann Kaever nicht konkret vorhersagen. Platz gibt es grundsätzlich für maximal 150 Personen. „Ich gehe aber davon aus, dass wir nicht direkt mit 150 starten werden. Die Belegung der Einrichtung wird eher sukzessiv erfolgen“, lautet die Einschätzung des Sozialdezernenten. Zudem wollen sich die beiden Kommunen laut Michael Ramacher auf eine Mindestauslastung der Halle verständigen. „Der Aufwand, die Unterkunft zu betreiben, ist groß. Es wird Essen, Überwachung und soziale Betreuung geben. Das ergibt nur Sinn, wenn man eine Mindestauslastung hat“, meint er.
Ohnehin würden dort erst mal nur Flüchtlinge untergebracht, die sich „im Rahmen der Freizügigkeit Eschweiler oder Stolberg aussuchen“, erläutert Kaever. Schließlich seien die beiden vom Hochwasser betroffenen Kommunen bis zum 30. Juni von Zuweisungen befreit.
Den Grund für die gemeinsame Unterkunft erklärten Stefan Kaever und Michael Ramacher Ende März so: „Beide Städte verfügen nicht über ausreichende Hallenkapazitäten, die in ihrem Besitz sind.“ Aus diesem Grund nahmen die Kommunen Kontakt zur Städteregion Aachen auf. Sie habe das Okay für die Nutzung der Halle gegeben.