Damals und heute : Errichtet, erweitert, abgerissen
Serie Stolberg Im Mittelpunkt des 233. Teils unserer Serie „Gleich und doch anders – Ansichten über Jahrzehnte“ steht diesmal das ehemalige Pfarrhaus von Büsbachs katholischer Kirchengemeinde St. Hubertus.
Das historische Vergleichsfoto, auf dem außer dem Pfarrhaus auch der frühere Turm der Hubertus-Kirche abgebildet ist, entstand in den frühen 1960er Jahren. Errichtet hatte man das Gebäude, das an der Konrad-Adenauer-Straße lag, im Jahr 1754. Um 1840 erhielt das Bruchsteinhaus einen Anbau aus Backstein. Als Pfarrhaus diente das Gebäude seit 1804. Schließlich hatte sich Büsbach im frühen 19. Jahrhundert von der Abtei Kornelimünster gelöst und war eine selbstständige Pfarrgemeinde geworden.
Zuvor hatte das Bruchsteinhaus Geistlichen als Unterkunft gedient, die im Auftrage der Abtei in Büsbach die Seelsorge ausgeübt hatten. Durchgeführt wurden die Gottesdienste in einer 1680 errichteten Kapelle. Sie lag am Fuß der heutigen Kirche. Als Pfarrhaus entbehrlich wurde das Bruchsteinhaus 1891. Die Katholiken hatten nämlich an der Hostetstraße eine ehemalige Gaststätte erworben und sie zu einem neuen Pfarrhaus umgebaut.
1965 abgerissen
Danach hatte das alte Pfarrhaus die Kapläne der Hubertus-Gemeinde beherbergt. Außerdem hatte dort der „Rendant“ seinen Amtssitz: Als Rendant wird der Beauftrage des Kirchenvorstandes bezeichnet, der sich um die Verwaltung der Finanzen und des Vermögens kümmert. 1965 wurde das historische Gebäude abgerissen. An seiner Stelle entstand eine Einfahrt.
Der Zuweg war erforderlich geworden, weil man kurz zuvor im hinteren Bereich abermals ein Pfarrhaus errichtet hatte. Dieses auf einer Anhöhe gelegene Gebäude war somit das dritte Pfarrhaus in der Geschichte der 1804 gegründeten Kirchengemeinde.
Wie eingangs erwähnt ist auf dem historischen Vergleichsfoto auch der frühere Turm des 1864 errichteten neogotischen Gotteshauses zu sehen. Der Turm musste 1994 abgebrochen werden. Feuchtigkeit hatte der Konstruktion schweren Schaden zugefügt. Bemerkbar hatten sich die Schäden schon in den 1960er Jahren gemacht. Damals hatte man das äußere Mauerwerk mit einer Eternitverkleidung gesichert. Doch auch diese Maßnahme hatte letztendlich den Verfall des Turmes nicht stoppen können.
Nur ein Glockenträger
2003 wurde schließlich ein neuer Turm errichtet. Sein Standort war das im hinteren Bereich gelegene Gelände zwischen Chor und Pfarrhaus. Deutlich zu sehen sind die Veränderungen auf dem aktuellen Vergleichsfoto. Links neben der Kirche ist eine Lücke entstanden, die durch eine Rasenfläche und eine Zufahrt gestaltet wird. Oberhalb im Hang liegt das 1965 entstandene Pfarrhaus und der 2003 errichtete Turm.
Eigentlich ist der Turm nur ein Glockenträger. Sein Geläut stammt aus Altena-Breitenhagen. Dort hatte man um 2000 eine evangelisch-lutherische Kirche aufgelöst. Die fünf unterschiedlich großen Bronzeglocken, sie sind zwischen 150 und 693 Kilogramm schwer, sorgen seitdem in Büsbach für ein wunderbares, harmonisches Kirchengeläut.