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Angemerkt zum Thema Senioren und Krieg: Erinnerungen teilen

Angemerkt zum Thema Senioren und Krieg : Erinnerungen teilen

Es gibt Themen, über die lässt es sich nicht so einfach sprechen. Das ist auch der Fall, wenn man mit Menschen, die selbst einen Krieg erlebt haben, über ihre Erfahrungen spricht. Dennoch ist es wichtig, an das, was sie erlebt haben, zu erinnern.

Es ist ein Thema, das eine ganze Menge Fingerspitzengefühl erfordert. Wenn man mit Senioren, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, über das Geschehen in der Ukraine spricht, sollte man behutsam vorgehen. Schließlich können bei den Menschen, die selbst bereits einen Krieg erlebt haben, etliche Erinnerungen geweckt werden. Und die haben – in den meisten Fällen – auch tiefe Wunden hinterlassen.

Diese Erfahrungen haben sicherlich all jene gemacht, die das Thema in der eigenen Familie schon einmal angesprochen haben. Es gibt Menschen, die über das, was sie in den Kriegsjahren erlebt haben, nicht sprechen möchten – und das sollte man auch akzeptieren. Andere wiederum sind bereit, über ihre Kriegserfahrungen zu reden. Die wiederum sind für jüngere Menschen kaum vorstellbar.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie meine Oma davon erzählte, dass sie ihrer geliebten Heimat im Rahmen der Evakuierung den Rücken kehren musste und welche Ängste sie und ihre Familie durchlitten, als sie sich zu Fuß wieder auf den Weg nach Hause machten. Hunger und die ungewisse Zukunft machten ihr und ihrer Familie zu schaffen. Und dennoch war da auch Freude, endlich wieder nach Hause zurückkehren zu können. Das, was meine Oma berichtete, schmerzte mich zutiefst. Und doch war es ihr wichtig, dass sie davon erzählte.

Und dafür gibt es einen Grund. Das Ende des Zweiten Weltkrieges ist mittlerweile fast 77 Jahre her. Die Zahl derjenigen, die daran noch Erinnerungen haben, wird immer geringer. Deshalb ist es wichtig, dass es Zeitzeugen wie Elisabeth Warmersbach und Liesa Hartnack gibt, die das, was sie erlebt haben, mit anderen Menschen teilen. Denn ihre Erinnerungen lassen uns die Geschichte nicht vergessen.