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„Nicht mit Tierschutz vereinbar“: Empörung über gefesseltes Schaf

„Nicht mit Tierschutz vereinbar“ : Empörung über gefesseltes Schaf

„Tierquälerei ohne Happyend“, „Einfach nur grausam“, „Unfassbar“, „Traurig“: Die Kommentare bei Facebook sind eindeutig, der jüngste Fall ist nicht der erste Aufreger, für den dieser Schäfer gesorgt hat.

Am Montag vormittag fanden Spaziergänger auf dem Truppenübungsplatz Buschmühle ein Schaf, mit einem Seil an allen Gliedmaßen fest fixiert, so dass es sich aus der Seitenlage nicht befreien konnte. „Ohne Wasser und in der prallen Sonne litt das Tier unglaublich. Die Blutzufuhr zu den Beinen würde abgeschnitten“, so wird berichtet.

Eine Spaziergängerin befreite es und informierte den Schäfer. Der soll wütend reagiert, die Passantin vertrieben und das Tier erneut gefesselt haben. Das Tier soll krank gewesen sein. Es würde fünf Stunden später abgeholt und ohnehin geschlachtet. Eine weitere Passantin kam hinzu, erneut wurden die Fesseln entfernt. Durch die stundenlange Seitenlage in der prallen Sonne habe es erschwert geatmet, wird berichtet. Nach dem Lösen der extremen Fixierung habe das erschöpfte Tier es nur geschafft, sich in eine bequemere Position zu bringen. Aufstehen konnte es nicht mehr. Gegen 18 Uhr wurde das Tier weggeschafft.

Die alarmierte Polizei war kurz vor 13 Uhr eingetroffen. Die Beamten sprachen mit dem Schäfer. Der habe erklärt, so berichtet es die Pressestelle der Polizei auf Anfrage, dass das Tier krank sei, zu seinem Selbstschutz gefesselt worden sei und zum Schlachten abtransportiert werden solle. Die Beamten hätten daraufhin keinen Grund für ein Einschreiten gehabt, so die Polizei.

Das Veterinäramt der Städteregion habe in diesem Fall keinen Notruf erhalten, berichtete auf Anfrage Städteregionssprecher Detlef Funken. Allerdings sei das Vorgehen des Schäfers „nicht mit dem Tierschutz vereinbar“. Das Veterinäramt werde eindringlich das Gespräch mit dem Schäfer suchen.

Der schrieb bereits im Mai vor drei Jahren Schlagzeilen, als eine 300-köpfige Schafherde in Münsterbusch zeitweise ohne Wasserversorgung in der Hitze grasen musste. Acht Lämmer starben seinerzeit wegen schlechter Versorgung.

(-jül-)