Konzert im Kulturzentrum Frankental : Benefizkonzert zugunsten von Hilfsbedürftigen
Stolberg Seit dem 7. März befindet sich Cellist Thomas Beckmann auf seiner diesjährigen Frühjahrs-Benefiz-Tournee zugunsten von Obdachlosen und hilfsbedürftigen Menschen. Diese führte ihn auch ins Kulturzentrum.
Der Reinerlös kam nicht nur dem der bundesweiten Aktion „Gemeinsam gegen Kälte e.V.“ zugute, sondern ein Teil floss auch in den Projektpartner vor Ort, in diesem Jahr war es der Förderverein „Menschenskind“ in Stolberg.
Im Duo mit seiner Ehefrau Kayoko Matsushita-Beckmann (Klavier) eröffnete Beckmann den Abend mit einer Interpretation des berühmten „Schwans“ aus dem Karneval der Tiere von Camille Saint-Saens, ein Stimmungsbild, das den prachtvollen Schwan auf einem See dahingleiten lässt. Der nächste Programmpunkt gehörte Robert Schumann. Aus den fünf Stücken im Volkston für Violoncello und Klavier spielte das Duo die Sätze „Mit Humor“, „Langsam“ und „Nicht zu rasch“. Sie waren Abbild der späten Schumannschen Innerlichkeit und „erquickten im stillen Kreis das Gemüth“.
Vor der Pause bot dann die Pianistin die düstere Klaviersonate b-Moll von Frédéric Chopin, in der er sich in vier Sätzen mit dem Tod auseinandergesetzt hatte. Nach den finster-langsamen Einleitungstakten wird die Musik zunehmend erregter und eine sehnsuchtsvolle Melodie erhebt sich über die Finsternis. Im phantastischen Scherzo scheint alles verloren und aufgelöst. Der Satz bannte den Hörer durch abrupte Wechsel von überstürzter Hast und sanften Ruhepunkten. Dann folgte der bekannte Trauermarsch, ein erhabenes Schreiten im Nebel in einen paradiesisch tröstlichen Himmel. Im vergleichsweise melodienarmen Finalsatz klingen nur wenige Akzente und Phrasierungen durch, deren Herausarbeitung einen sehr versierten Pianisten verlangen, und dem die Künstlerin vollauf gerecht wurde. Für diese Darbietung erhielt sie lang anhaltenden Beifall.
Nach einer Verschnaufpause setzte Beckmann das Programm mit Kompositionen von Charlie Chaplin fort. Der Brite war nicht nur Schauspieler, sondern auch Drehbuchautor und Komponist, der die Musik zu seinen Filmen selbst geschrieben hat.
Chaplin spielte Geige, Klavier und Cello. Letzteres, um damit großen Eindruck auf die Frauen zu machen. Beckmannn erinnerte mit Hits wie „Oh that Cello“ und „There’s Always One You Can’t Forget“ oder „Vagabund“ an die großen Zeiten des Genies. Chaplins Motto nach dem er lebte und arbeitete war „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag“. Die Zugabe spielte das Ehepaar gemeinsam, und es erklang eine Habanera mit zum Teil afrikanischen Rhythmen von Maurice Ravel.