1. Lokales
  2. Stolberg

Zu große Busse, zu viele Autos: Anwohner beklagen erneut Verkehrssituation in der Burgstraße

Zu große Busse, zu viele Autos : Anwohner beklagen erneut Verkehrssituation in der Burgstraße

Die Verkehrssituation in der Burgstraße hat in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt – vor allem Anwohner beklagen zu viel Verkehr für zu wenig Platz. Jetzt gibt es neue Beschwerden.

„Es gibt einen Konflikt zwischen dem Nutzungskonzept und der Realität“, stellt Matthias Mersmann fest. Gemeinsam mit seiner Frau Angelika wohnt er seit etwa zwei Jahren an der Burgstraße in Stolberg. Genau wie Lutz Scheffler und Stefanie Schulz, die seit 2015 ein Haus in der Nachbarschaft besitzen, bemängelt er die Verkehrssituation an der aus seiner Sicht viel befahrenen Straße in der Altstadt. Seit dem Hochwasser sei die Situation zusätzlich erschwert, denn nicht nur Container, sondern auch parkende Autos sorgten für eine noch beengtere Fahrbahn.

Das Thema ist nicht neu, über ungewollte Verkehrsteilnehmer klagen die Anwohner schon seit langem. Vor mehr als dreieinhalb Jahren sollte ein exklusives Konzept Abhilfe schaffen: Eine Ampel mit integriertem Blitzer sollte Unbefugte davon abhalten, die Burgstraße zu passieren. „Die Ampel ist aber nicht das richtige Instrument, um diesen Zweck zu erfüllen. Denn technisch gesehen stellt sie kein Hindernis dar“, gibt Mersmann zu bedenken.

Auslösen des Blitzers verhindern

Scheffler und Schulz unterstützen diese Aussage und können von insgesamt drei Möglichkeiten berichten, wie man das Auslösen des Blitzers verhindern kann. „Das weiß hier im Umfeld inzwischen eigentlich jeder“, kritisieren sie, dass die Verkehrssituation mit der Ampel nicht verbessert worden sei. „Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall, wenn Menschen von unten in die Burgstraße hineinfahren und vor der Ampel am Alter Markt wenden, um wieder zurückzufahren.“

Die Anwohner fordern deshalb eine wirkungsvollere Durchfahrtsbeschränkung – an beiden Enden der Straße. Zudem müsse die Beschilderung deutlich verbessert werden, um den Verkehr bereits am Willy-Brandt-Platz abzufangen. „Wir wünschen uns ein ganzheitliches Konzept für die Altstadt, um die Attraktivität und den Wert zu steigern“, fasst Lutz Scheffler zusammen. Dazu gehöre eben auch, den verkehrsberuhigten Bereich – als solcher ist die Burgstraße bereits gekennzeichnet – richtig umzusetzen.

„Wir wissen, dass die Ampelanlage den Durchgangsverkehr nicht zuverlässig verhindert“, gibt Tobias Schneider auf Anfrage zu. Für die einfachste Art, sie außer Kraft zu setzen, habe die Stadtverwaltung bereits eine Lösung gefunden. Der Pressesprecher berichtet, dass ein Umfahren bald nicht mehr möglich sein werde, wenn das Ausweichen mit neu installierten Blumenkübeln unterbunden wird. „Die anderen Varianten möchten wir natürlich nicht veröffentlichen. Ich kann aber versichern, dass das Ordnungsamt prüft, welche Möglichkeiten es dagegen gibt“, betont Schneider.

Busse in enger Straße

Ein weiteres Problem sehen die Anwohner in der Busverbindung, die jeweils stündlich zwischen Altstadt und Donnerberg unterwegs ist. „Wir möchten den Menschen natürlich nicht die Anbindung an den Bus wegnehmen, aber hier fährt regelmäßig ein Bus durch, der eigentlich viel zu groß für diese Straße ist“, kritisiert Stefanie Schulz. Die Anwohner schildern, dass die Fahrgastzahlen in diesem Bereich nicht besonders hoch seien. „Ich habe noch nie mehr als sechs Personen in einem Bus gesehen“, berichtet Angelika Mersmann und fügt hinzu: „Man könnte kleinere Busse in Transportergröße einsetzen.“

Die Busse der Aseag nehmen viel Raum in der Burgstraße ein.
Die Busse der Aseag nehmen viel Raum in der Burgstraße ein. Foto: MHA/Sonja Essers

Das würde in den Augen der Bewohner dazu führen, dass die Straße wieder zum Flanieren genutzt werden könnte. Die Aufenthaltsqualität werde unter den aktuellen Bedingungen enorm beeinträchtigt. „Einmal haben wir Bänke als Verweilmöglichkeiten vor unseren Häusern aufgestellt. Die mussten wir aber wieder wegräumen, weil sie sonst die Busse behindern und es hier einfach zu eng ist“, erzählen sie verärgert.

Pressesprecher Tobias Schneider legt dar, dass die Aseag in diesem Bereich bereits mit kleineren Bussen als üblich fahre. Da die Linie 72 nach der Ankunft am Mühlener Bahnhof weiter als Linie 40 fahre, seien die gewünschte Transportergröße oder ein mögliches Tauschen des Busses im Betrieb nicht praktikabel.