Glasfaseranschlüsse : An den Schulen wird das Netz jetzt schnell
Stolberg Glasfaseranschlüsse für die Bildungsstätten in Stolberg sind in Reichweite. Der Internet-Breitbandausbau mit lokalem Partner wird zu 100 Prozent gefördert.
In den Schulen haben klassische Kreide-Tafeln ausgedient und sind weitgehend längst durch moderne digitale Smartboards ersetzt worden. Auch unabhängig von der Corona-Pandemie ist der Umgang mit digitalen Lehrmaterialien, Computern, Laptops, Tablets und Co. – und damit auch mit dem Internet – immer wichtiger, um die Schüler adäquat auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Doch nur zwei von derzeit insgesamt 20 Schulen auf Stolberger Stadtgebiet verfügen bisher über schnelle Internetzugänge. Das wird sich bald entscheidend ändern.
Bis zum Frühjahr 2022 sollen sämtliche Schulen in Stolberg mit Anschlüssen versehen sein, die schnelle Breitband-Internet-Verbindung ermöglichen. „Dabei handelt es sich um keine auf Kupferleitungen basierende Zwischenlösung, sondern um zukunftsfähige Glasfaseranschlüsse“, betont Bürgermeister Patrick Haas. Möglich geworden sei ein Projekt dieser Größenordnung dank Fördermittel, erläutert Timo Abels vom Amt für Wirtschaftsförderung: „Stolberg ist bundesweit die erste Kommune, für die eine Förderung zum Glasfaseranschluss für Schulen bewilligt wurde.“
Bald alle Schulen mit schnellem Internet
So würden nun alle zehn Stolberger Grundschulen, beide Gymnasien und beide Gesamtschulen mit ihren jeweiligen zwei Standorten, von denen einer identisch mit der auslaufenden Realschule Mausbach ist, mit schnellem Internetzugang ausgestattet werden. „Hinzu kommen die LVR-Gutenberg-Schule, der Standort Talstraße der Willi-Fährmann-Schule und die Volkskochschule an der Frankentalstraße“, beschreibt Abels. „Die Regenbogenschule und das Berufskolleg Standort Stolberg in der Trägerschaft der Städteregion sind aus dem Projekt allein deswegen ausgenommen, weil beide Schulen bereits an das Glasfasernetz angeschlossen sind.“
Beginnen soll der Breitbandausbau der Schulen im Frühjahr 2021. Warum die Förderung von Bund und Land NRW willkommen ist, zeigen die Zahlen: „Wir reden über 22 Kilometer Tiefbau, die notwendig sind, um alle Schulen in Stolberg ans Glasfasernetz zu bringen“, sagt Andreas Schneider, Geschäftsführer der Net Aachen GmbH, die als lokaler Vertragspartner für die Glasfaseranschlüsse zuständig ist. Priorisieren wolle Net Aachen zunächst die weiterführenden Schulen. „Wir befinden uns jetzt in der konkreten Planungsphase mit dem Ziel, dass innerhalb rund eines Jahres sämtliche Stolberger Schulen über einen Breitbandanschluss verfügen“, so Schneider.
Glasfaseranschluss dringend nötig
Wie wichtig der Glasfaseranschluss für die Schulen in Stolberg sei, erklärt Michael Ramacher, Dezernent für Jugend, Schule und Soziales: „Ohne Breitbandanschluss können in den Schulen nie mehrere Klassen effektiv online arbeiten. Meist ist es schon in einer Klasse schwer. Es dauert halt sehr lange, bis alle Schüler eingeloggt sind, die Unterrichtsmaterialien, Plattformen und Informationen allen Schülern zur Verfügung stehen, weil viele zeitgleiche Aktionen mit langsamem Internet nicht machbar sind.“
Die Kosten für das ambitionierte Projekt würden etwa vier Millionen Euro betragen, führt Timo Abels aus: „Gefördert wird der Glasfaserausbau allerdings zu 100 Prozent von Bund und Land, so dass der Kupferstadt keinerlei Kosten entstehen.“ Vorausgegangen sei ein langwieriger Prozess, um an die Fördermittel zu gelangen. Mit überraschend positivem „Nebeneffekt“, denn durch einen Zusatz in den Förderrichtlinien konnte nachträglich auch das Bethlehem Gesundheitszentrum erfolgreich in das Förderszenario aufgenommen werden. „Ein wichtiges Zeichen für unseren Stolberger Krankenhausstandort“, meint Bürgermeister Haas.