Neue Sporthalle für Würselen : SPD will mehr Geld ausgeben, scheitert aber im Rat
Würselen Zwei Varianten standen für den Neubau der Sporthalle am Würselener Gymnasium zur Debatte. Es wird die kleinere. Die SPD hatte zwei Gegenargumente.
Es bleibt dabei: Würselens Stadtrat ist dem Beschluss des Bildungsausschusses gefolgt und hat sich beim Neubau der Sporthalle fürs Gymnasium für die kleine Variante entschieden. Die SPD scheiterte mit ihrer Argumentation, weitsichtiger zu agieren und eine größere Halle zu bauen. Sprecher Christoph Küppers betonte, die 1,3 Millionen Euro teurere Variante hätte Vorteile: „Wirtschaftlich wäre es sinnvoller, jetzt mehr auszugeben, als in zehn Jahren wieder einen Mehrbedarf festzustellen.“
Zwar kenne man heute den Bedarf in einigen Jahren noch nicht, sagte Küppers, aber die Entwicklungen in den zurückliegenden Jahren habe gezeigt: Der Bedarf an Hallenzeiten und Platz ist gestiegen. Und das nicht zu knapp. Vereine müssten immer wieder in andere Hallen ausweichen. Küppers führte auch die Stadt Aachen und ihren Frauen-Volleyball-Bundesligisten an – die Anlage im Stadtteil Haaren ist viel zu klein und erfüllt nicht die internationalen Standards, weswegen die Ladies in Black Europapokalspiele 50 Kilometer entfernt in Belgien austragen müssen.
Die Haltung der SPD unterstrich Dagmar Thorand. „Mit dem Argument, die größere Halle sei zu teuer, setzen wir uns wieder Grenzen“, sagte sie. „Es geht um den Schulsport im Allgemeinen, und vielleicht werden bald mehr Sport-AGs angeboten als bislang. Dieses Argument sollten wir auch in die Waagschale werfen.“ Als in Zukunft ergänzend zu nutzende Außenfläche führte sie den Schulhof der benachbarten Hauptschule an.
Die größere Variante hätte 350 Quadratmeter Fläche mehr versiegelt. In den Augen der Grünen Brigitta Schüppen-Büttgen ein starkes Gegenargument. „Wenn wir die Außenflächen jetzt verkleinern, nehmen wir uns in Zukunft Möglichkeiten. Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, aber gut überlegt“, betonte sie. Und Karl-Jürgen Schmitz pflichtete ihr aus Reihen der CDU bei: Freifläche sei auf dem Gelände nicht „so opulent“. Er erinnerte außerdem daran, dass die Halle für den Schulbetrieb gedacht ist, und bei der Kostenfrage rief er in Erinnerung, dass bei der Unterstützung von anderen Vereinen schon bei einer viel kleineren Summe als der hier im Raum stehenden 1,3 Millionen Euro kritische Anmerkungen kämen. „Und die ausgesuchte Variante ist keine Notlösung, sondern qualitativ hochwertig“, schloss er seine Wortmeldung.
Alfred Reuters (Die Partei) hält die kleine, günstigere Variante für die richtige Wahl und einen „Sporttempel“ für übertrieben, da sich bei der Vielzahl von Bauprojekten – insbesondere in der Schul- und Sportlandschaft – die Kosten addieren würden. Dies sollte niemand aus den Augen verlieren.
Ebenso hielten Hans Carduck (FDP) und Balthasar Tirtey (CDU) den sprichwörtlichen Ball flach. Für den Schulsport sei die avisierte Turnhalle ausreichend und brächte keinen Nachteil für Vereine (Carduck) – bislang nutzten sie lediglich die Weidener Basketballer. Man komme jedem Verein entgegen, jedoch in „angemessener Form“ (Tirtey). Die Basketballer hätten lieber die größere ligatauglichere Halle, wie im vergangenen Bildungsausschuss angeführt wurde.