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Moderne Sportstätte fürs Training in Euchen-Würselen

DJK Armada Euchen-Würselen : Endlich eine moderne Sportstätte fürs Training

Die Leichtathleten der Armada trainieren im Jupp-Derwall-Stadion. Wenngleich die Armada die neue moderne Sportanlage seit Mitte vergangenen Jahres nutzen kann, hapert es noch an der Unterbringung.

Kinder wieseln über die sechs 100-Meter-Bahnen des neuen Sportzentrums in Würselen. Bei der DJK Armada Euchen-Würselen steht das Training für den Nachwuchs bis zwölf Jahre an. Kleine Hürden sind aufgebaut und zu „nehmen“. Die Kinder haben sichtlich Spaß und sind mit Energie bei der Sache, betreut von jungen und engagierten Trainern.

In diesem Alter steht beim Training die Ausbildung der koordinativen Fähigkeiten im Mittelpunkt. Spielerisch werden etwa Reaktions-, Rhythmisierungs- und Gleichgewichtsfähigkeiten als Grundlagen für das Erlernen von Bewegungsabläufen und sportlichen Techniken gefördert und ausgeprägt.

Jens Poqué, Leiter der Leichtathletikabteilung, ist einer der jungen Leute im Verein, die schon früh Verantwortung übernommen haben. Seit 2020 leistet er Vorstandsarbeit. Der 22-Jährige studiert Strategic Management an der Universität zu Köln und ist passionierter Läufer über längere Distanzen, wie er erzählt. Auf der weitläufigen Anlage ist er allerdings teilweise mit dem Fahrrad unterwegs, um im Rahmen seiner Trainertätigkeit immer auf der Höhe des Geschehens zu sein.

Wenngleich die Armada die neue moderne Sportanlage in Nähe des Freizeitbads Aquana bereits seit Mitte vergangenen Jahres zur großen Erleichterung und Freude der vielen Aktiven – wenngleich lange unter Corona-Auflagen nur eingeschränkt - nutzen kann, hapert es noch an der Unterbringung. In zwei engen Garagen muss die Ausrüstung untergebracht werden. Aber auch die anderen Sportvereine, die im Jupp-Derwall-Stadion trainieren und auflaufen, wie etwa der Fußballverein Teutonia Weiden, müssen sich mit und in Containern behelfen, bis das gemeinsame Vereinsheim endlich fertig gestellt sein wird. Duschen und Umkleide werden schmerzlich vermisst. Gastronomie und Lagerräume stehen dort noch nicht zur Verfügung.

„Zwischenzeitlich helfen sich hier vor Ort die Vereine untereinander“, sagt Poqué. Wenn die neue Vereinsstätte in Funktion ist, will die Armada wohl ihr derzeitiges Vereinsheim an dem schon seit Jahren für die Bedürfnisse der Aktiven völlig unzureichenden Sportplatz an der Paulinenstraße aufgeben. Das dürfte eines der Themen bei der am 10. Mai anstehenden Jahreshauptversammlung der Leichtathletikabteilung der Armada sein. Der Verein hat aber noch viel mehr an Sportarten zu bieten (siehe Info). „Wir sind froh, innerhalb des Gesamtvereins verschiedene Sportarten anbieten zu können“, sagt der junge Trainer. Beispielsweise seine zwei Mädchen, die zunächst mit Einradfahren begonnen hatten, später in die Leichtathletikabteilung gewechselt sind. Zudem könnten sich ganze Familien mit unterschiedlichen Interessen in den Angeboten der DJK wiederfinden.

 Glatt drüber: Maren Heeren bereitet sich durch gezieltes Training auf einen anstehenden Hochsprungwettbewerb vor.
Glatt drüber: Maren Heeren bereitet sich durch gezieltes Training auf einen anstehenden Hochsprungwettbewerb vor. Foto: MHA/Karl Stüber

„Wir können in der Leichtathletikabteilung den Heranwachsenden bis zum Erwachsenenalter entsprechende Betreuung und Entwicklung bieten. Wir weisen keinen ab. Jeder und jede sind uns willkommen“, sagt Jens Poqué beim Gespräch an einem wackeligen Stehtisch in einer der beiden Garagen über die Möglichkeiten des Vereins. Draußen fällt leichter Nieselregen, der jedoch die Trainingswilligen nicht in ihrer Zuwendung zum Sport beeinträchtigt. Mütter- und Vätertaxis bringen immer mehr junge Sportler zur Anlage. In direkter Nachbarschaft hat das Training der Fußballer auf den Übungsplätzen begonnen.

Natürlich gehe es auch um die Teilnahme an Wettkämpfen, aber im Kern um Fitness und Spaß an der koordinierten Bewegung. Letztlich bleibe die Entscheidung einem jeden überlassen, wie weit er Sport letztlich „treiben“ will und kann. So ist der Verein natürlich stolz auf so einen wie Lukas Mehl (U 18), der es über 10.000 Meter zum NRW-Meister gebracht hat, wie Poqué sagt. Entscheidend für den Erfolg und den Zuspruch, den die Leichtathletikabteilung gerade im Nachwuchsbereich erfährt, sei die Bereitschaft gerade der „Älteren“ unter den Jungen, Kinder und Jugendliche anzuleiten. „Da ziehen die Kleineren umso lieber mit, wenn die Größeren ihnen das vormachen und zum Beispiel beim Weitsprung genauso wie sie wie beidseitig panierte Hähnchen in der Sandgrube liegen.“

War etwa zu Beginn der Coronapandemie die Zahl der Mitglieder der Leichtathletikabteilung um acht Prozent eingeknickt, so liegt man nun wieder bei kontinuierlich über 300. Allein im Kinder- und Jugendbereich werden rund 140 Aktive gezählt. „Kinder und Jugendliche sind froh, sich nun mit ihresgleichen wieder zum Sport treffen zu können.“

Die Sonne hat sich gegen Abend doch noch durchgesetzt, wenngleich der Wind frisch bleibt. Durch gutes Aufwärmen wird entgegengewirkt. Mittlerweile hat die Gruppe U 14 bis U 20 die Kleineren beim Training abgelöst. Hochspringerin Maren Heeren bereitet sich fernab des Trubels auf der Sprunganlage auf den nächsten Wettkampf vor. Für die anderen stehen Workout (Krafttraining mit Köpergewichten) und die Langsprint-Pyramide auf dem Programm, wie Poqué sagt. Dabei werden ab 100 Meter bis 300 Meter immer längere Sprintstrecken absolviert, jeweils mit Pausen zur Regeneration. Dann nehmen die Sprintdistanzen wieder kontinuierlich bis auf 100 ab. Es wird rumgeflachst, aber auch kräftig trainiert.

Die Kooperation mit der Gesamtschule Würselen ist wegen der Coronapandemie zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen, soll aber wieder neu belegt werden, sagt der Abteilungsleiter. Dass der Verein auch eine gute Adresse für Ältere ist, zeigt laut Poqué der „starke Block der 50- bis 70-Jährigen“. „Bei den Senioren haben zahlenmäßig die Männer gegenüber den Frauen das Übergewicht“, sagt Poqué mit Blick auf die Anteile der Geschlechter an der Gesamtzahl und nicht auf das Körpergewicht. Wie dem auch sei, gegen überflüssige Pfunde hilft bekanntlich in Maßen Bewegung und Breitensport – zum Beispiel bei der DJK Armada Euchen-Würselen.