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Industriebrache in Linden-Neusen: Immobiliengesellschaft aus Köln kauft Kronenbrot-Gelände

Industriebrache in Linden-Neusen : Immobiliengesellschaft aus Köln kauft Kronenbrot-Gelände

Das Areal an der Fronhofstraße hat eine neue Eigentümerin. Bürgermeister Roger Nießen hat schon mit dem Unternehmen gesprochen und weiß Näheres über die Pläne.

Zwar wurde noch kein einziger Stein bewegt, konstatieren lässt sich aber dennoch, dass in die Entwicklung der großen Industriebrachen, von denen es in Würselen nicht ganz wenige gibt, in der jüngeren Vergangenheit Bewegung gekommen ist. Die Aachener Landmarken AG befragte die Anwohner von Kaiserstraße, Bahnhofstraße und Co. zu deren Wünschen für die Entwicklung des Singer-Geländes in Mitte, das sie erworben hat. Und hinsichtlich der Zukunft des Kinkartz-Geländes in Broichweiden sind durch einen mittlerweile abgeschlossenen Architektur-Wettbewerb erste Antworten gegeben worden.

Bei der dritten großen Industriebrache handelt es sich um das Kronenbrot-Gelände in Linden-Neusen, und das hat eine neue Eigentümerin: die Wohnungsbaugesellschaft Auvidis AG aus Köln. Zwar hat das Unternehmen bislang nicht auf eine Anfrage unserer Zeitung reagiert. Bürgermeister Roger Nießen (CDU) bestätigte jedoch am Freitag auf Nachfrage, dass Auvidis das Areal zwischen Fronhofstraße und Lindener Straße samt der ungenutzten Industriebauten der einstigen Großbäckerei erworben hat.

Nießen zufolge haben bereits erste Gespräche zwischen dem Unternehmen und der Stadtverwaltung stattgefunden. Er hat in diesem Rahmen einen positiven Eindruck von der Investorin gewonnen, die, was kaum zu überraschen vermag, vor Ort Wohnraum zu schaffen gedenkt. Die Pläne sind freilich noch in weiten Säcken, als Größenordnung schweben Auvidis Nießen zufolge aber rund 100 Wohneinheiten vor. Der Fokus soll dabei auf Reihenhäusern und Doppelhäusern liegen, ergänzt durch Geschosswohnungsbau. Der Arbeitstitel des Projekts: „Kronenhöfe“.

„Das Konzept sieht einen Mix aus gefördertem Wohnungsbau und frei finanziertem Wohnungsbau vor. Viele der Wohneinheiten sollen an die Endkunden weiter veräußert werden“, berichtet Bürgermeister Nießen. „Wir denken, dass dieses Konzept gut zum Ort Linden-Neusen passt.“ Innerhalb der kommenden Monate solle auch die Würselener Kommunalpolitik sich mit dem Thema befassen. Daneben schwebt der Auvidis AG Nießen zufolge eine ähnliche Aktion vor, wie Landmarken sie in Sachen Singer gestartet hat: Man will in den Dialog mit den Anwohnern treten.

Der Stadtverwaltung ist zudem offenbar signalisiert worden, dass man an der Fronhofstraße lieber morgen als übermorgen zur Tat schreiten würde. Dementsprechend soll auch der Abbruch der Industriebauten, die trotz Überwachung offenbar schon mehr einmal Ziel von Einbrüchen wurden, möglichst zeitnah erfolgen. „Der Ansatz ist, das Projekt so schnell wie möglich anzugehen“, sagt Roger Nießen.

Auf der anderen Seite des Kronenbrot-Geländes hat die Bauunternehmung Schüller aus Broichweiden unterdessen mit der Arbeit begonnen. Es laufen die vorbereitenden Erdbewegungen, in zwei Wochen startet der Rohbau für fünf Einfamilienhäuser (Doppelhaushälften). Drei Wohnhäuser mit 13 Parteien sind darüber hinaus in der Planung. Die Gebäude treten in dem Karree zwischen Brahms- und Fronhofstraße unter anderem an die Stelle einer rund 2000 Quadratmeter großen versiegelten Fläche, die von Kronenbrot als Parkplatz genutzt worden war.