Gebäudereinigung : Die Zahl der Beschwerden nimmt ab
Würselen Seit die Stadt Würselen die Reinigung ihrer Gebäude selbst organisiert, läuft es besser. Eine Dauerlösung ist das aber nicht.
Irgendwie kurios ist natürlich, dass die Klagen sich gelegt haben, seit die Stadtverwaltung das Heft des Handelns selbst wieder in der Hand hält. Es ist zwar nicht so, dass man in Würselens Kitas und Schulen vom Fußboden essen sollte, aber zumindest werden Elternvertreter und Einrichtungen nicht mehr gleich reihenweise mit Beschwerden im Rathaus vorstellig. Im Vergleich zur Situation, wie sie sich noch im Sommer darstellte, ist das eine deutliche Verbesserung.
Unzufriedenheit wuchs
Eine Firma aus dem Rhein-Sieg-Kreis hatte bereits ein Jahr zuvor, also im Sommer 2018, die Verantwortung für die Reinigung von 26 städtischen Liegenschaften übernommen, wobei es sich zu einem großen Teil eben um Schulen und Kitas handelt. Mit der Zeit wuchs die Unzufriedenheit mit der erbrachten Leistung jedoch.
Der Tiefpunkt wurde erreicht, als die Firma im Juli den geschlossenen Vertrag kündigte, der Stadt vertragswidriges Zahlungsverhalten vorwarf und schließlich klagte. Die Klage ist nach wie vor anhängig, doch hinter den Kulissen versuchen offenbar beide Seiten, an einem Gerichtsverfahren vorbeizukommen. Dies bestätigten diese Woche sowohl der Rechtsanwalt der Firma als auch Stadtsprecher Bernd Schaffrath.
Ungeachtet der weiteren juristischen Auseinandersetzung brauchte die Stadt eine schnelle Lösung für ihre Gebäude. Sie behalf sich seinerzeit so, dass sie einen großen Teil der Mitarbeiter der Firma selbst einstellte, 24 an der Zahl: Die Personaldecke des Rathauses wuchs so mal eben um rund fünf Prozent.
Neue Ausschreibung
Seitdem hat sich die Situation merklich entspannt, und wer schon immer gegen das Auslagern von Dienstleistungen (Neudeutsch: Outsourcing) war, mag sich dadurch bestätigt fühlen. Allerdings ist der äußere Eindruck eben immer nur ein Teil des Gesamtbildes. Denn in der Personalabteilung fällt nun deutlich mehr Arbeit an.
Die Planung von Urlaub oder die Berechnung von Gehältern und Zulagen muss für 24 zusätzliche Mitarbeiter geschultert werden. So erklärt sich auch, dass die aktuelle Situation kein Dauerzustand werden soll, sauberere Schulen hin oder her: Anfang März wird eine neue Ausschreibung veröffentlicht, in den Sommerferien soll die Grundreinigung der Liegenschaften schon durch den neuen Partner geleistet werden.
Was das für die 24 Reinigungskräfte bedeutet, muss sich zeigen. Zurzeit sind sie „sachgrundbefristet“ bis Ende dieses Jahres eingestellt. Erhält eine neue Reinigungsfirma den Zuschlag, entfiele dieser Sachgrund und die Beschäftigungsverhältnisse würden beendet. Wenn die Mitarbeiter Glück haben, werden sie von der neuen Reinigungsfirma übernommen.