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Verkehrsproblem im Kapellenfeldchen: Die Stadt macht sich jetzt „intensiv“ Gedanken

Verkehrsproblem im Kapellenfeldchen : Die Stadt macht sich jetzt „intensiv“ Gedanken

Würselens Stadtrat ebnet den Weg für eine neue Planung der Verkehrssituation im Kapellenfeldchen. Auch die Opposition ist dafür, warnt aber vor den Geistern, die die Politik damit ruft.

Der Stadtrat hat mehrheitlich entschieden, die Verkehrssituation im Wohngebiet Kapellenfeldchen zu überdenken, um zu schnelles Autofahren in Zukunft bestenfalls einzudämmen. Darüber beschweren sich die Anwohner schon seit mindestens sechs Jahren. Mehrheitlich heißt auch, dass sich die SPD-Opposition mit dem Antrag der CDU-Grünen-Koalition anfreunden kann. Dennoch mahnte Fraktionsvorsitzender Christoph Küppers. Er sagte, er finde die Intention des Antrags positiv – die Thematik im Gesamtkontext aber „problematisch“.

Begründung: „Es gibt viele Gebiete, die die gleichen Probleme haben, manchmal sogar noch schlimmer.“ Deswegen gab er den übrigen Mitgliedern für die weiteren Gedankenspiele den Impuls mit auf den Weg, zu überlegen, ob das noch gar nicht so alte Wohngebiet Kapellenfeldchen oberste Priorität genießen sollte. Küppers erahnt eine öffentliche Diskussion über eine „Übervorteilung“ – andere Wohngegenden wie die Von-Plettenberg-Straße/Hansemannstraße am Rand des Gewerbegebietes Aachener Kreuz hätten ähnliche Sorgen. „Es ist die Aufgabe des Rates, Prioritäten zu setzen. Und wir laden mit unserer Entscheidung ja alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, lauter zu werden, was auch gut ist, aber auch zum Nachteil werden kann. Die Geister, die wir riefen …“, betonte Küppers. Der Oppositionssprecher wies zudem darauf hin, bei kommenden Entscheidungen in solchen Angelegenheiten das noch ausstehende Mobilitätskonzept für die gesamte Stadt nicht außer Acht zu lassen.

Bei der Abstimmung gab es zwei Gegenstimmen. Eine von der fraktionslosen ehemaligen Grünen Claudia Küppers, eine von der FPD. Deren Sprecher Hans Carduck sagte eindringlich: „Ich halte von dem Antrag gar nichts. Es fehlt die Grundlage. Das Parkplatz-Problem am Rhein-Maas-Klinikum ist gelöst, was auch ein Grund für die Beschwerden gewesen ist.“

Die Initiatoren CDU und Grüne sind nach Aussagen derer Sprecher Karl-Jürgen Schmitz und Michael Jochmann gespannt auf „die Ergebnisse der Überprüfung vor Ort“ und den „Maßnahmenkatalog unter Mitbeteiligung der Bürger“.

Bürgermeister Roger Nießen (CDU) hielt sämtliche Argumente für „nachvollziehbar“, alle Punkte würden in die nun ausstehende Verwaltungsvorlage einfließen, und die Voraussetzungen seien – wie FDP-Mann Carduck sagte – heute mit dem Parkhaus am RMK andere als damals. „Wir werden uns intensiv mit dem Thema beschäftigen“, betonte Nießen zum Abschluss der Debatte.