Herzogenrath : Viel Zeit und Arbeit in das Findbuch der Pfarre investiert
Herzogenrath Geschichtsbewusstsein ist in der Herzogenrather katholischen Pfarrgemeinde eh angesagt. Dazu gehört auch die Pflege der Archive. Bei der Erfüllung dieser Aufgabe ist das damit betraute Team - neben Grete Esser-Plum gehören vor allem Dr. Wolf Penning und Helmut Hohnen dazu - einen ganz wichtigen Schritt weiter.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Haus Eynrode hinter dem Gotteshaus an der Kleikstraße übergaben die drei Archivare und der Pfarrer das erste Exemplar des so genannten Findbuches für das Pfarrarchiv von St. Mariä Himmelfahrt dem Leiter des Diözesanarchivs des Bistums Aachen, Professor Dr. Dieter Wynands.
Das Findbuch ist, wie der Name sagt, ein wichtiges Werkzeug für die Benutzung des Archivs. Es setzt eine komplette Aufarbeitung des Archivs mit seinen historischen Urkunden, Bauzeichnungen und sonstigen Materialien voraus. Hinzu kommen Vorwort und Einführung, die dem Leser den historischen und kirchlichen Zusammenhang nahe bringen.
Denn die Führung eines geordneten Archivs ist vom Kirchenrecht her vorgeschrieben. Will oder kann eine Gemeinde dieser Vorgabe nicht entsprechen, gibt sie ihre Bestände an das Diözesanarchiv ab - eine Option, an die die Herzogenrather aber nicht einmal im Traum denken würden. Im einstigen Land von Rode, das einst von der heute in den Niederlanden gelegenen Abtei Rolduc aus verwaltet wurde, steckt halt fast alles voller Geschichte.
Das neue Findbuch (für 15 Euro erhältlich im Pfarramt, 02406/3566) hilft dabei, dass Interessenten nun die historische, seit 1997 von dem Team um Grete Esser-Plum, anfangs mit Hilfe des Historikers und Theologen Louis Augustus, in mühevoller Detailarbeit aufgearbeitete Fülle des Archivmaterials erkunden können.
Dass das Findbuch nun erstellt ist, bedeutet im Übrigen nicht, dass den ehrenamtlichen Archivaren die Arbeit ausgeht. Demnächst wollen die Archivare anfangen, die Bestände von St. Gertrud, der Kirchengemeinde, die sich 2005 mit St. Mariä Himmelfahrt und St. Antonius (Niederbardenberg) zu einer Großpfarren zusammengeschlossen hat, vornehmen. Mit der getanen Arbeit jedenfalls sind Grete Esser-Plum und die Ihren - wen wundert´s - sehr zufrieden. Dr. Wolf Penning, ehemals Schulleiter in Geilenkirchen und der einzige Protestant in der Mannschaft, findet die Aufgabe immer noch faszinierend: „Die Bestände sind vom materiellen Umfang wie vom Zeitrahmen her ungewöhnlich.”
Grete Esser-Plum freut sich vor allem über „die geistigen Werte, die erhalten bleiben”. Da bleibt Bewunderung nicht aus - so beim Leiter des Diözesanarchivs, der die Arbeit der Herzogenrather schlicht „zwischen Zeit und Ewigkeit” ansiedelt. Nicht minder beglückt äußerte sich der Pfarrer: „In Zeiten abstürzender Festplatten”, so Dr. Guido Rodheudt, sei ein solches Unternehmen wie das jetzt abgerundete besonders wichtig.