Hohe Preise : Verbraucherzentrale Alsdorf gibt Energiespar-Tipps
Service Alsdorf Weil Heizen und Strom immer teurer werden, wollen viele Familien weniger Energie verbrauchen. Die Verbraucherzentrale NRW in Alsdorf zeigt auf, wie das im Alltag am besten gelingt.
Schon seit mehreren Monaten sind die Energiepreise in Deutschland auf einem Höchststand. Der Krieg gegen die Ukraine hat diese Entwicklung nochmal dramatisch verschärft. Auch für private Haushalte heißt es nun, möglichst alle Möglichkeiten zu nutzen, um Energie einzusparen. „Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen“, erklärt Claudia Schmitz, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Alsdorf.
Welche Geräte verbrauchen am meisten Strom?
Durchschnittlich ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt lassen sich auf Geräte zur Kommunikation und Unterhaltung zurückführen. Darunter fallen Fernseher, Computer, Spielekonsolen und deren Zubehör. Hier lohnt es sich auf besonders effiziente Geräte zu setzen. Ein Laptop verbraucht beispielsweise grundsätzlich weniger Strom als ein Desktoprechner. Aber auch Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Gefriergerät, Waschmaschine oder Trockner belasten die Stromrechnung. Bei solchen Großgeräten macht es Sinn, nach etwa zehn bis 15 Jahren auszurechnen, ob sich ein Neukauf lohnt.
Wo lauern heimliche Stromfresser?
Die Stand-by-Funktion bei Elektrogeräten wie Fernsehern oder Spielekonsolen verbraucht weiter Strom, deshalb möglichst abschalten. Aber auch abgeschaltete Elektrogeräte, wie Tischlampen oder Laptops sind häufig heimliche Stromfresser. Fühlt sich das Netzteil des Gerätes warm an, verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Hier lohnt es sich oft einfach den Stecker zu ziehen. Elektronische Geräte, die nicht rund um die Uhr mit Strom versorgt werden müssen, lassen sich am besten über eine Steckerleiste betreiben. Ebenso sollten Ladegeräte von Smartphones oder Tablets nicht ungenutzt in der Steckdose stecken. Der genaue Stromverbrauch einzelner Geräte lässt sich mit einem Strommessgerät messen. Diese kann man kostenlos bei der Verbraucherzentrale leihen.
Wie lässt sich sonst noch im Haushalt Strom sparen?
Zunächst: Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED ersetzen. In der Küche sollte man auf die richtige Kühlschranktemperatur von sieben Grad Celsius achten. Schon ein Grad weniger lässt den Verbrauch um etwa sechs Prozent steigen. Für die Temperatur im Gefrierschrank sind minus 18 Grad ideal. Wenn sich in Kühlgeräten Eis angesammelt hat, lohnt sich das Abtauen. Im Alltag gilt: Türen von Kühl- und Gefriergeräten nach dem Öffnen möglichst schnell wieder schließen. Kochen und Braten mit Deckel spart ebenso Energie wie das Backen mit Umluft im Vergleich zu Ober- und Unterhitze.
Was ist beim Waschen zu beachten?
Bei Waschmaschinen und -trocknern lohnt es sich, die Geräte ausreichend zu befüllen. Eine Waschtemperatur von 30 bis 40 Grad reicht normalerweise völlig aus. Ein hoher Schleudergang spart später Zeit beim Trocknen im Trockner, weil die Wäsche weniger nass ist. Noch stromsparender ist das Wäschetrocknen an der frischen Luft.
Wie kann man beim Heizen besonders sparen?
Zum einen sollte man Fenster und Türen möglichst dichthalten, um den Wärmeverlust zu reduzieren und unangenehme Zugluft zu vermeiden. Besondere Sparpotenziale liegen in der individuell programmierbaren Zeitsteuerung vieler Heizanlagen. Durch die sogenannte Nachtabsenkung kann nachts Energie gespart werden, bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn. Gar nicht zu heizen anstelle einer Absenkung, ist nicht ratsam, denn durch die starke Abkühlung der Außenwände steigt das Schimmelrisiko.
Wie holt man aus seinem Heizkörper das Maximale raus?
Zunächst: Heizkörper nicht mit Vorhängen oder Möbeln verdecken oder zu sehr einstauben lassen. Außerdem sollten Heizkörper regelmäßig entlüftet werden, vor allem wenn sie nicht im vollen Umfang warm werden oder gluckernde Geräusche zu hören sind. Außerdem sollte man die Thermostate richtig einsetzen, um in jedem Raum die individuelle Wohlfühltemperatur zu erreichen. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, die ideale Temperatur für Wohnräume. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18 Grad. Regelmäßig lüften nicht vergessen.
Weitere Informationen unter verbraucherzentrale.nrw/node/13892 und unter verbraucherzentrale.nrw/node/10734.