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Baesweiler: SPD macht sich stark für den Insektenschutz

Baesweiler : SPD macht sich stark für den Insektenschutz

Auch die Politik sorgt sich zunehmend. Das Insektensterben ist gravierend und wächst zu einem der großen Themen in dieser Zeit heran. Offenbar aber noch nicht groß genug. Denn die Warnrufe werden deutlicher in kürzeren Abständen. Auch Baesweilers SPD hat sich der Thematik des Insektensterbens und insbesondere des Bienenschwunds angenommen.

Unter dem Titel „Für die Bienen von Baesweiler“ lud MdL Eva-Maria Voigt-Küppers gemeinsam mit den Sozialdemokraten Baesweilers zu einer Informationsveranstaltung ein. Im Foyer der Barbaraschule begrüßte Fraktionsvorsitzender Markus Schallenberg den Parteivorsitzenden und Referenten Dr. Karl-Josef Strank, die Bundestagsabgeordnete Claudia Moll sowie auch Herbert Gerhards, Vizevorsitzender des Bienenzuchtvereins Alsdorf-Bardenberg. Dazu etwa 40 Gäste, zu denen auch Mitglieder des NABU und der Baesweiler Gartenbauvereine gehörten.

 Nisthilfen: Nur einer von vielen Initiativen der Baesweiler SPD zum nachhaltigen Artenschutz.
Nisthilfen: Nur einer von vielen Initiativen der Baesweiler SPD zum nachhaltigen Artenschutz.

Nordrhein-Westfalen ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Gleichwohl finden sich hier unterschiedlichste Lebensräume mit einer großen Anzahl von Tier- und Pflanzenarten. Eva-Maria Voigt-Küppers: „Dieses Erbe ist gefährdet.“ Nur rund 40 Prozent der in Nordrhein-Westfalen geschützten Arten befinden sich in einem „günstigen“ Erhaltungszustand. Auch wertvolle und einzigartige Lebensräume sind gefährdet. „In wenigen Jahren wird dieser Planet nicht mehr bewohnbar sein“, befürchtet die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

Biologe Dr. Karl-Josef Strank erläuterte in einem 30-Minuten-Vortrag, worin das Problem besteht, welche politischen Maßnahmen es gibt und was vor Ort getan werden kann. Wachsende Umweltverschmutzung, erheblich gestiegener Einsatz von Pestiziden durch die Landwirtschaft und eine aus Südost-Asien eingeschleppte Milbenart und auch verschiedene Krankheiten stehen als Gründe für das uneingedämmte Bienensterben.

„Sicherlich gibt es verschiedene Methoden, wie man die Milbe bekämpfen kann“, sieht der Fachmann Strank aber nur kleine Schritte. Es sei wichtig, die Vielzahl und Vielfalt der Insektenarten zu erhalten, „denn das ist die Basis für unsere Ernährungspyramide. Sterben die Insekten zunehmend aus, folgen die Vögel und das setzt sich fort“, rechnet Strank „mit unabsehbaren Folgen“. Dazu zählt, dass „die allermeisten Pflanzen absterben werden“. Einig sind sich die Sozialdemokraten, „das muss dringend gestoppt werden“.

Weg von Pestiziden

Dazu müsse man beispielsweise Nisthilfen für solitäre Bienen anlegen, Blumenwiesen schaffen, „und auch unsere Landwirtschaft muss intensiv überdacht werden“. Weg von den Pestiziden und auch der Gebrauch von Neo-Nikotinoiden (Strank: „Reines Nervengift“) müssen sofort gestoppt werden. Dazu müssten auch die Kommunen „hingehen und in ihren Vorschriften und Ordnungen einiges ändern“.

Im Visier stehen die zunehmend angelegten Steingärten, die „dann auch noch regelmäßig gespritzt werden, um Unkraut zu vermeiden“. Voigt-Küppers riet dazu, „das Thema des Insektensterbens in Kindergärten und Schulen deutlicher zu machen und die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren.

Weitere Maßnahmen, die von den Sozialdemokraten, aber auch von den Vertretern der Gartenbauvereine Helmut Herten (Baesweiler), Toni Printz (Setterich) und Dieter Fritsch (Oidtweiler) gestützt werden: Man solle verstärkt in Bioläden kaufen und nicht unbedingt auf konventionelle Lebensmittel aus den Supermärkten zurückgreifen. Auch hier ist die Politik gefragt, denn aus den Reihen der Diskutierenden wurde aufgezeigt, „viele Menschen mit geringerem Einkommen sind doch gezwungen in den Supermärkten zu kaufen, weil es dort billiger ist“.

Solidarisch zeigten sich neben den Naturschützern auch die Gartenbauvereine, im Kampf um verbesserte Lebensbedingungen für die bedrohten Bienen mitzumachen.

(mas)