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Alsdorf: Sommerlaune bei Strandleben am Weiher?

Alsdorf : Sommerlaune bei Strandleben am Weiher?

Der niedliche steinerne Elefant am Wegesrand nahe beim Weiher, dessen Rüssel das Wasserbecken speisen soll, gab die Idee für den Namen: „Elephant Bay”.

Beispiele für die visionäre Anlage im Naherholungsgebiet zwischen Rutsche und Bootssteg lieferte ein Freizeitzentrum in Düsseldorf. In Alsdorf reift die Vorstellung eines unbeschwerten Strandlebens als Publikumsmagnet für die Sommermonate.

Schwimmen in diesem Naturfreibad darf man seit Jahren nicht mehr. Behördlicherseits reicht die Sichttiefe nicht aus, um Sicherheit zu gewährleisten; politisch ist das Thema aber noch nicht ausgegoren. Dennoch solls schon mehr sein als Tierparkbesuch und Bootfahren, was Alsdorf im Tal vor Ofden anbieten möchte. Zwei Versionen hörte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstagabend an. Eine davon - „Elephant Bay” - wurde vom Gastro-Geschäftsführer des Cinetower, Stefan Hanrath, vorgestellt.

Der Slogan: „Urlaub im Stadtzentrum”

Der im Umgang mit der Szene erfahrene Manager setzte den Slogan „Urlaub im Stadtzentrum” voran. Zu seiner Präsentation gehörten Bilder - auch aus dem Düsseldorfer „Monkey Island” - einer Landschaft, die für Alsdorf außergewöhnlich wäre. Sand, Strandkörbe, Grill, Cocktailbar, mittendrin stets wohlgelaunte Menschen.

Da sei noch mehr drin, deutete Stefan Hanrath (31) vor dem Gremium unter Vorsitz von Gustl Rinkens an. Beachvolleyball passe ins Konzept der „vorrangigen Tagesnutzung”. Was nicht ausschließt, dass es sommerabends Freilichtkino geben kann - mit schwimmender Leinwand auf dem Wasser.

Klar war dem Geschäftsführer, wie er auch Fragen aus dem Ausschuss beantwortete, dass er einen „reinen Schönwetterbetrieb” plane. „Zieht ein Regengebiet durch, machen wir erst gar nicht auf”, lautete die Bedarfsphilosophie der „Ergänzung des Vorhandenen”. Personell wäre der Betrieb der Elefanten-Bucht über die Basis im Cinetower ohne auffälligen Mehraufwand zu fahren, erklärte Stefan Hanrath auf Anfrage der „Nachrichten”.

Gaidas Konzept: zugkräftige Veranstaltungen

Ein anderes Konzept pflegt Heinz Gaida aus Übach-Palenberg, der dort das Naherholungsgebiet gastronomisch betreut. Ein „Saisonbetrieb bis Oktober mit Option auf Verlängerung” schwebt ihm vor. Bocciabahn und Spielplatz, großes Café und drei bis vier zugkräftige Veranstaltungen sind Gaidas Rezept.

Größeres Interesse im Ausschuss fand die Strand-Idee des ortsansässigen Bieters. Manfred Rohr (CDU) sah da auch die Chance, über breite Filmangebote älteres Publikum an den Weiher zu holen als ausschließlich „hippes” Publikum in Ballermann-Laune, wie SPD-seitig angemerkt wurde.

Grüne wollen über Ideen diskutieren

Für die Grünen war derweil ein anderer Aspekt in dieser Planungssituation wichtig. Hartmut Malecha hielt fest, dass nach Kenntnis seiner Fraktion das Freibad „nie endgültig aufgegeben” worden sei. „Aber warum sollte man in ein künftiges Freizeitkonzept nicht auch zumindest einen Teilbereich des Naturfreibades wieder zum Baden nutzen?”, fragt Horst-Dieter Heidenreich, der als Vorsitzender im Umwelt-/Verkehrsausschuss am Mittwoch ins Thema eingriff. „Zu einem Strand gehört das Meer oder ein See, in dem man selbstverständlich auch baden können muss.” Die Grünen wollen die Investoren einladen, um deren Konzepte zu diskutieren.

Ohne Debatte gehts auch nicht in anderen Fraktionen. Und vor allem in der Verwaltung. Dort wird schon verhandelt, wie ein Investor neben Kahnbetriebspächter Gandelheidt arbeiten kann. Versicherungsfragen werden besprochen. Und, entscheidet man sich für die Variante „Elephant Bay”, wie viele Tonnen vom hellen Sand angekarrt werden dürfen. Auch dafür, selbst vor einem langen Sommer, drängt die Zeit.