Aufgehorcht : Besser hören: Behindertenforum informiert im Alten Rathaus
Würselen Dieter Schöner rief – und viele, viele Menschen kamen: Rund 70 Zuhörer folgten der Einladung des Würselener Behindertenbeauftragten zum ersten von ihm organisierten Forum im Saal des Kulturzentrums Altes Rathaus an der Kaiserstraße im Herzen der Düvelstadt.
Dessen Thema erklärt, warum sich überwiegend (aber keineswegs ausschließlich) Senioren einfanden: Es ging um Schwerhörigkeit und wie Patienten mit ihr den Alltag meistern können.
Menschen bei einem Leben mit Handicap zu helfen – das ist ein wichtiges Thema im Leben von Dieter Schöner: Denn er ist nicht nur ehrenamtlicher Beauftragter der Stadt, sondern auch Vorsitzender des Ortsvereins Broichweiden im Sozialverband VdK.
Zusammen mit Bettina Herlitzius und Jessica Cadenbach von der Städteregion Aachen sowie anderen tüchtigen Unterstützern organisiert, bestimmte große Praxisnähe den Ablauf der Veranstaltung, die unter dem pfiffigen Titel „Aufgehorcht“ organisiert worden war.
Erich Stier, Mitglied der Initiative „Induktiv besser hören“ und selbst schwer hörbehindert, illustrierte seinen Vortrag mit Beobachtungen aus dem eigenen Leben. Die Art und Weise, wie er seinen Zuhörern den Nutzen so genannter Hörschleifen in öffentlichen Gebäuden wie Kirchen und Sälen wie dem des Alten Rathauses plausibel machte, leuchtete nicht zuletzt wegen der persönlichen Züge dieses Beitrags ein. Sich zu „freuen, weil man den Witz verstanden hat“, das berührte das Publikum ebenso wie dieser Satz: „Das Teuflische an der Schwerhörigkeit ist, dass sie nicht weh tut.“ Ganz persönlich äußerte sich ebenfalls Würselens Bürgermeister Arno Nelles – indem er sich als Träger einer Hörhilfe outete und dazu aufrief, „offensiv mit dem Thema in der Öffentlichkeit umzugehen“.
Auf einer ähnlichen Ebene ging Anne Elsen, Leiterin des Hörgeschädigten-Zentrums an der Talbotstraße in Aachen auf Hörbehinderungen und was damit zusammenhängt, ein. Dass das Leben eines hörbehinderten Menschen oft ein Hin und Herr zwischen der durch Gebärdensprache und andere Elemente bestimmten Kultur tauber und schwerhöriger Menschen und der Welt der nicht Behinderten mit sich bringe.
Das machte den Zuhörern Mut. Aus dem passiven Zuhören wechselten sie ins aktive Fragenstellen. Dabei scheuten sie sich wie die Referenten, zu denen auch der niedergelassene Würselener Hörgeräteakustiker Martin Laidanick zählte, Persönliches preis zu geben. Foren wie das im Alten Rathaus sollte und kann es nach dem Urteil der meisten Männer und Frauen im Saal schon wegen der vielen verständlich dargebotenen Informationen ruhig öfter geben.