Neue Heimat : Startschuss für neuen Sportplatz
Alsdorf Die Kellersberger Fußballer haben natürlich das seit 1963 in dem bald abzureißenden Vereinsheim an der Husemannstraße prangende Wappen mitgenommen und in einem der neuen Räume der Sportanlage am Energeticon angebracht, wie Vorsitzender Frank und Spielerlegende Jürgen Valdix vor Ort stolz zeigten.
Das „neue Alsdorf“ ist in diesen Tagen um einen großen Mosaikstein reicher geworden. Die Anlage wurde innerhalb von einem Jahr hochgezogen und ist nach modernsten Gesichtspunkten gestaltet worden. Die beiden Fußballvereine SC Kellersberg und der 1. JFC Alsdorf werden dort heimisch. Ebenso ist der Platz – seine gesamte Grundstücksfläche misst knapp 27.000 Quadratmeter – für den Schulsport des angrenzenden Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) vorgesehen. Die gesamte Baumaßnahme wickelte die Stadtentwicklung Alsdorf GmbH (SEA) im Auftrag der Stadt ab. Die Sportanlage ist unter anderem mit einem Kunstrasenülatz ausgestattet, hat ein Groß- und Kleinspielfeld, Flutlichtanlage und sechs Tartanbahnen sowie ein Leichtathletikgelände. Im Rahmen des Sportstättenentwicklungsplans hatte die Stadt das Projekt seit dem Grundstückserwerb im Jahr 2017 umgesetzt.
3,5 Millionen Euro investiert
Die Gesamtkosten betragen etwa 3,5 Millionen Euro und werden aus dem Förderprogramm „Kommunales Investitionsförderungsgesetz von Bund und Land NRW gefördert.
Alsdorfs Bürgermeister Alfred Sonders räumte ein, dass „es lange und schwierige Jahre waren, bis das Projekt so wurde, wie es jetzt ist“. Aber an dieser Stätte habe man „alles unter einem Dach“, gab es viele Dankesworte an alle Beteiligten. Sonders unterstrich bei der Übergabe der Platzanlage, man werde nun die nächsten Projekte angehen: Kunstrasen im Südpark Mariadorf, neuer Rasenplatz für den Sportplatz Zopp und Ertüchtigung des Platzes in der Broicher Siedlung.
Einen „riesigen Zugewinn für den Schulsport“ erkennt Sebastian Gagelmann, Studiendirektor und Sportlehrer am benachbarten Gymnasium sowie Koordinator der Mittelstufen, in der neuen Anlage. Man habe jetzt beispielsweise die Möglichkeit, das Deutsche Sportabzeichen abzunehmen. Auch die Schüler zeigten großes Interesse, „den Laufsport intensiv betreiben zu wollen“ – über Sprints bis zu Mittel- und Langstrecken. Ob sich Leichtathletikwettkämpfe an dieser Anlage entwickeln, konnte Gagelmann noch nicht absehen. „Man wird sehen, wohin das führt. Gute Voraussetzungen sind jedenfalls vorhanden.“
Thomas Bales, Sportlehrer an der Realschule, äußerte sich ähnlich: „Unser Sportkollegium möchte jedem Kind die Möglichkeit bieten, das Deutsche Sportabzeichen zu machen. Hier finden wir optimale Bedingungen dazu. Die Anlage bietet vielerlei Möglichkeiten, den Sportunterricht auch außerhalb der tollen Sporthallen im Kubiz zu gestalten.“
Erste Übungseinheiten hat Claudia Valdix bereits hinter sich. Die früher für Bayer Leverkusen startende Alsdorfer Läuferin ist seit einigen Wochen Stadtsportbund-Vorsitzende Alsdorfs und findet es „herrlich, in einer solchen Anlage Sport machen zu dürfen“.
Froh, eine neue und feste Bleibe gefunden zu haben, ist auch Norbert Leschnik, 1. Vorsitzender des JFC Alsdorfs. „Wir mußten ja vom Goebbelsstadion herüber, nicht so weit umziehen und haben hier eine neue Heimat gefunden“. Sein Verein hat 305 Mitglieder, überwiegend aus dem Jugendbereich. Zwei Seniorenmannschaften (die Erste wird von Ricardo da Silva trainiert) spielen seit letzter Woche am Energeticon, während der SC Kellersberg am Sonntag seinen Meisterschaftsspielbetrieb unter Trainer Marc Valdix mit einem Spiel gegen den SVS Merkstein begann.
Norbert Leschnik, ein alter „Viktorianer“ und seit 1966 selbst Fußball spielend freut sich auf die Zukunft, die der Verein „an dieser Stelle angehen wird“.
Etwas schwerer tun sich da die Kellersberger. Vorsitzender Frank Dohmen sagte am Rande der Veranstaltung: „Wennd du mehr als 60 Jahre auf dem Kellersberger Sportplatz zu Hause warst, ist das nur schwer zu verkraften.“ Aber man müsee „fairerweise auch sagen, die Entscheidung unseren Platz aufzugeben, haben unsere Ehrenmitglieder geschlossen getroffen. Sie waren einverstanden, und das ist auch ein eindeutiges Signal.“