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Mehr Verständnis am Ackerrand

Mehr Verständnis am Ackerrand

Kreis Aachen. Während die Zusammenarbeit zwischen der Kreisverwaltung und der Bauernschaft nach Ansicht von Umweltdezernent Uwe Zink gut funktioniert, ist das Verhältnis zwischen Landwirten und Bürgern zumindest punktuell gestört.

Darauf wies am Donnerstag bei einem Gedankenaustausch nicht nur der Kreisdezernent hin. Auch einige der rund 30 Landwirte, die der Einladung von Landrat Carl Meulenbergh gefolgt waren, thematisierten das facettenreiche Problem.

So gibt es - vor allem zur Erntezeit - immer wieder Streitigkeiten zwischen Bauern und Fußgängern, Radfahrern, Reitern oder Skatern bei der Nutzung von Wirtschaftswegen. „Die Konflikte nehmen zu”, hat Bernhard Plum, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, beobachtet. Und bei vielen Anzeigen sei für die Landwirte entschieden worden. Schließlich steht ihnen das primäre Nutzungsrecht zu. Und ganz nebenbei: Wenn ein Mähdrescher einen drei Meter breiten Wirtschaftsweg befährt, müssen andere Nutzer Platz machen.

Generell setzt Kreis-Landwirt Willi Krüger auf gegenseitiges Verständnis, wobei „wir aber auch unser Recht bewahren”. Ein gutes Beispiel sei im vergangenen Jahr der entschärfte Konflikt um die Wege rund um den Eschweiler Blausteinsee gewesen.

Bei einem Tag der offenen Tür auf einem Feld nahe des Sees kamen die Landwirte vor allem mit den Skatern ins Gespräch und machten auf ihre Situation aufmerksam. Zudem wurden am Rundweg Schilder mit Verhaltens- und Gefahrenhinweisen aufgestellt. Krüger: „Diese gemeinsame Aktion hat gezeigt, dass es geht. Das Verständnis ist gewachsen.”

Cross-Strecke

Auf anderen Feldern muss es noch gedeihen. So monierten einige Landwirte, dass gerade zur Winterzeit ihre Äcker als Motorradstrecke missbraucht würden - ob für herkömmliche zweirädrige oder für die in Mode kommenden drei- und vierrädrigen (Trikes und Quads). Ein anderes Ärgernis sei, dass Hundebesitzer ihre Vierbeiner nur allzu oft über die Felder laufen oder gar in Wassertrögen für die Kühe baden ließen.

Mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, sei nicht leicht, so der Tenor. Dabei hätten Hunde auf Feldern, auf denen Nahrungsmittel produziert würden, nichts zu suchen. Die Bitte aus der Bauernschaft, Hinweistafeln mit Verhaltensregeln aufzustellen, will der Landrat hausintern diskutieren.

Nach Anlaufschwierigkeiten wird die Umsetzung der Kreis-Allgemeinverfügung zur Verbrennung von Heckenschnitt und Schlagabraum inzwischen von allen Seiten positiv beurteilt. Diese sieht unter konkreten Vorgaben (unter anderem trockenes und kein fremdes Material, nicht bei starkem Wind) eine zeitlich begrenzte Verfeuerung des Naturabfalls vor.

Wichtig sei dabei, betonte Meulenbergh, dass zuvor das örtliche Ordnungsamt benachrichtigt werde. Denn sonst könnte es sein, dass die Feuerwehr unnötig alarmiert werde.