1. Lokales
  2. Nordkreis

Herzogenrath: Mahnmal soll an 32 Nazi-Opfer erinnern

Herzogenrath : Mahnmal soll an 32 Nazi-Opfer erinnern

32 jüdische Mitbürger wurden in der Zeit des Nationalsozialismus aus Herzogenrath deportiert. Keiner von ihnen kehrte wieder zurück. An diese Opfer soll vor dem Rathaus bald ein Gedenkstein erinnern. Der Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen.

Die Idee, einen solchen Gedenkstein zu setzen, ist vor rund einem Jahr entstanden. Eine Arbeitsgruppe, an der auch Mitglieder der Fraktionen teilnahmen, hatte sich im Vorfeld mit der Geschichte der nationalsozialistischen Herrschaft in Herzogenrath, Kohlscheid und Merkstein beschäftigt. Dies fußte wiederum auf dem Appell „Herzogenrath hat keinen Platz für Rassismus”, den der Rat im September des Jahres 2000 einstimmig beschlossen hatte.

Vier Künstler aus der Region - Klaus Glutting aus Aachen, Robert Simon aus Herzogenrath und das Ehepaar Stefanie Weskott und Werner Huppertz-Weskott aus Herzogenrath - wurden gebeten, je einen Entwurf einzureichen. Vor einer Jury, zu der unter anderem auch Kämmerer Helmut Jahn gehörte, erläuterten die Angesprochenen ihre Vorschläge. Das Künstler-Ehepaar Huppertz-Weskott erhielt schließlich den Zuschlag.

Bei den Fraktionen war in der Ratssitzung große Einmütigkeit darüber, dass ein solches Denkmal notwendig und sinnvoll sei. Allein: In puncto Finanzierung gingen die Meinungen auseinander. Von den mehr als 10.000 Euro sollten nach Vorstellung der Verwaltung mindestens 50 Prozent durch Spenden beigesteuert werden.

Das fand auch die Zustimmung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Reimund Billmann, der gerne einen entsprechenden Beschluss des Rates gesehen hätte. Unterstützung erhielt Billmann von Bürgermeister Gerd Zimmermann. Die Stadtverwaltung gehe davon aus, dass „insbesondere auch Firmen in Herzogenrath sich beteiligen”.

Bedenken bei der SPD

Sozialdemokrat Josef Dautzenberg hatte Bedenken. Die Verwirklichung und Aufstellung des Denkmals dürfe nicht von der Spendenbereitschaft der Bürger abhängig gemacht werden. Also wurde dieser Passus in den - einstimmigen - Beschluss nicht aufgenommen.

Nach den Vorstellungen des Künstler-Ehepaares Stefanie Weskott und Werner Huppertz-Weskott soll der leicht schräg stehende Gedenkstein 1,50 Meter hoch werden.Das Material wird sinnigerweise heimisches sein: Nivelsteiner Sandstein. Die Namen der 32 Opfer sollen Berücksichtigung finden.