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Nordkreis: „Kyrill” füllt die Auftragsbücher

Nordkreis : „Kyrill” füllt die Auftragsbücher

Gut zwei Wochen sind vergangen, seit Orkan „Kyrill” auch durch den Aachener Nordkreis fegte. Der Wind hat sich längst gelegt, Straßen und Wege sind wieder frei, die gröbsten Schäden behoben. Von einer Ruhe nach dem Sturm ist bei Klaus Radermacher, Dachdeckermeister aus Kohlscheid, aber nichts zu spüren.

„Im Moment bin ich nur Bürohengst. Was hier an Arbeit anfällt, ist nicht normal.” Mehr als 600 Reparaturschäden hatte und hat sein Betrieb auszubessern seit jenem 18. Januar, an dem „Kyrill” besonders in Dachpfannen leichte Opfer fand.

Bei einer derart großen Auftragslage kommen Radermacher und seine Angestellten der Arbeit kaum nach. „Zurzeit ist es überaus stressig bei uns, das Telefon steht kaum still. Viele Kunden sind sauer, weil nicht sofort alles gemacht werden kann”, sagt der Meister. Im Klartext: Große Schäden werden zuerst behoben. Kleinere Ausbesserungen sowie die alltägliche Auftragsarbeit bleiben deshalb erst einmal liegen.

Schnell indes wurde ein Schaden auf dem Dach von Reiner Trepper aus Bardenberg, der als Versicherungsdienstleister tätig ist, behoben. „Der Dachdecker war erfreulich schnell fertig”, sagt er. Für Trepper gibt es seit Kyrill auch einiges zu tun, wenn auch in anderen Regionen schlimmere Zustände geherrscht hätten. „Von Kollegen aus Heinsberg weiß ich, dass man dort wesentlich stärker betroffen war. Wir hier in der Aachener Gegend sind noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Dennoch war es außergewöhnlich.”

Ein Problemfall steht indes in der Halle von Monika Lübke, Geschäftsführerin von „Karosseriebau Lenzen” in Alsdorf: Ein VW Polo aus Kohlscheid, der von einem umgestürzten Baum in einen Totalschaden verwandelt wurde. Nun wartet das, was von dem Fahrzeug übrig ist, darauf, dass ein Sachverständiger den Schaden beziffert und entscheidet, was weiter geschehen soll. Dieser Fall sei aber eine Ausnahme, sagt Lübke: „Wir haben mindestens für die nächsten 14 Tage viel zu tun. Neben Glasschäden sind meistens aber nur kleinere Dinge zu beheben - Kratzer oder Beulen, die von herabfallenden Gegenständen verursacht wurden.”