Virtuos dargeboten : „Konzert von europäischem Format“
Herzogenrath Da wurde die Kirche zur Konzerthalle: Weltliche Musik vor allem des Barock bestimmte das Programm des Kammerkonzerts, das Kirchenmusiker Ivano Zanzanella an Orgel und Cembalo sowie der französische Musiker Robin Billet auf seinem nach historischen Vorbildern gebauten Fagott gaben.
Titel des gemeinsamen Auftritts in St. Katharina am Kohlscheider Markt: „Musikalische Reise vom Königreich Neapel nach Paris“.
Dabei sorgte Hausherr Zanzanella, der seit rund einem Jahr in Kohlscheid wohnt und arbeitet, mit dem Satz „Die Seligkeit“ aus den „Ausgewählten Stücken“ (1712) von Charles Piroye für einen ausdrucksvollen Auftakt, eindrucksvoll sowohl in den zarten Registern als auch in den aufrauschenden tiefen Stimmen der Orgel, virtuos und doch sensibel dargeboten von dem aus Süditalien stammenden Künstler. Nicht minder überzeugend gelang auch Zanzanellas erstes Duett mit Robin Billet, eine Sonate von Girolamo Besozzi, die sie wie die meisten anderen Werke vom Podium im Altarraum aus darboten. Dabei trat der Gastgeber als Cembalist hervor, ein Instrument mit feinem silbrigen Klang, an dem er sein Können nicht zuletzt mit einer Sonate von Domenico Scarlatti bewies.
Mit musikalischer Feinkost haben der Italiener und der Franzose bei diesem „Konzert von europäischem Format“ in reichem Maße verwöhnt. Mit Francois Couperin, Michel Corrette und Nicola Porpora war auch die musikalische Prominenz der Zeit vor der Revolution angemessen vertreten, und das mit Kompositionen, deren Reiz sich dank des sensiblen Spiels der beiden Interpreten auch ohne profunde Hörerfahrungen erschloss. Ivano Zanzanella und Robin Billet öffneten für ihr Publikum ein wahres Schatzkästchen. Kein Wunder, dass ihnen das ihre Zuhörer mit herzlichem Beifall dankten.