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Baumängel an Kita in Kohlscheid: Stadt will rechtliche Schritte gegen Generalunternehmer einleiten

Baumängel an Kita in Kohlscheid : Stadt will rechtliche Schritte gegen Generalunternehmer einleiten

Die Turnhalle nicht nutzbar, die Heizung nicht regelbar, die Fassade nicht sauber gebaut, aber kein Mucks von der Firma. Nun hat die Stadt Herzogenrath das Hin und Her mit dem Generalunternehmer satt.

Jüngster Zwischenstand aus der Kita Bank, deren noch recht neuer Erweiterungsbau wegen einer Vielzahl von Baumängeln für Kopfzerbrechen sorgte: Ein paar Punkte der langen Liste wurden zwischenzeitlich beseitigt. Weitere Gewerke sind laut Stadtverwaltung beauftragt. Derweil hält der Ärger mit dem Generalunternehmer, der den Bau für die Stadt errichtet hat, an – und er soll nun Konsequenzen haben.

Immerhin die Turnhalle soll in Kürze freigegeben werden können. Das Loch im Hallenboden sei mittlerweile geschlossen, nachdem man wegen Restfeuchte länger nicht hätte darangehen können. Der Boden hatte an einer Stelle aufgestemmt werden müssen, nachdem durch ein Leck im Heizungssystem circa 1000 Liter Wasser in eine Absenkung der Bodenplatte gelaufen waren. Vermutlich eine Folge des Einbaus von Rohren minderwertiger Qualität durch den Generalunternehmer.

Mit ebendiesem Generalunternehmer, der mutmaßlich für einen großen Teil der Mängel an und in dem Gebäude verantwortlich ist, war man auch im Nachgang des Baus seitens der Stadt äußerst unzufrieden. „Nach Bezug des Gebäudes stellten sich sehr schnell viele kleinere und größere Fehler ein, die dem Generalunternehmer gemeldet wurden, dieser aber reagierte nicht“, hatte es vor einigen Monaten in der Beratungsvorlage für die Politik geheißen.

Zunächst habe er sich im Nachgang dann einsichtig gezeigt, es habe einen Ortstermin gegeben, bei dem der Generalunternehmer von einem Sachverständigen begleitet worden sei, erklärt Achim Reynders, Leiter des Hochbauamts der Stadt Herzogenrath. Bei diesem Termin seien unter anderem Details besprochen worden, wie die Fassade erneuert werden soll. Diese Arbeit nämlich sei nicht ordnungsgemäß ausgeführt worden, sehr unsauber verarbeitet, Übergänge passten nicht, Anbindungen an Fenstern seien nicht sauber umgesetzt. „Es handelt sich nicht nur um optische Mängel“, sagt Reynders.

„Dann haben wir Ewigkeiten wieder nichts gehört.“ Offenbar ist der Generalunternehmer wieder in Deckung gegangen. Aus diesem Grund werde man nun rechtliche Schritte einleiten und einen Anwalt einschalten. „Das ist mit der Firma so auf normalem Wege einfach nicht mehr zu klären.“

Die Stadt hatte bei der Abrechnung des Baus Geld zurückgehalten. Wenn der Generalunternehmer sich nicht bereit erkläre, die Mängel selbst zu beheben, werde die Stadt andere Unternehmen damit beauftragen. "Wir haben genug Mittel einbehalten, um den Schaden auch über Dritte beseitigen zu lassen." Das einbehaltene Geld werde dann nicht an die Firma ausgezahlt.

Derweil soll sich die Lage im neuen Erweiterungsbau der Kita Bank im Herzogenrather Ortsteil Kohlscheid weiter verbessern. Die Klingel ist repariert, für die Turnhalle eine Schlussreinigung in Auftrag gegeben. Ebenfalls in der Turnhalle wurden Heizungsrohre verkleidet, die sonst eine Gefahr für die Kinder hätten darstellen können. Ein Problem mit den Rollläden, die in der Vergangenheit auf unterschiedlichen Höhen stehenblieben, ist behoben worden, die Endschalter wurden neu eingestellt.

Beauftragt seien Unternehmen überdies etwa damit, die Beschriftung an einem Sicherungskasten zu ergänzen und sich weitere Baustellen im Elektrikbereich anzusehen. Der Kitaträger "pro futura" hatte auch die Rasenfläche an der Kita bemängelt, auf der bei Regen das Wasser an etlichen Stellen mehr als knöcheltief stehe. Das habe bereits zu Verletzungen geführt. Laut Reynders wird sich der städtische Betriebshof dieser Sache voraussichtlich im kommenden März widmen und neuen Rasen einsähen.