Turnhalle und Bürgerhaus frei : Hotel und Post werden zu Flüchtlingsunterkünften
Interaktiv Herzogenrath Die Turnhalle an der Geilenkirchener Straße und das Bürgerhaus Kohlscheid sollen Bürger wieder nutzen können. Dafür ziehen die Flüchtlinge um in zwei Objekte, die die Stadt Herzogenrath gerade vorbereitet.
Die Stadt richtet in Mitte derzeit zwei Objekte zur Unterbringung von Flüchtlingen her. Zum einen sollen damit die Umstände, in denen die Menschen leben, verbessert, zum anderen die Turnhalle an der Geilenkirchener Straße und das Bürgerhaus Kohlscheid freigezogen werden, damit sie wieder für die reguläre Nutzung zur Verfügung stehen.
Bei den beiden Objekten handelt es sich um das ehemalige Hotel Eurode Live am Parkplatz Bergerstraße und die obere Etage der Post an der Albert-Steiner-Straße.
Im ehemaligen Hotel Eurode Live stünde eine Maßnahme an, um für ordnungsgemäßen Brandschutz zu sorgen, erklärte Herzogenraths Technischer Beigeordneter Franz-Josef Türck-Hövener. So müsste an einem Flucht- und Rettungsweg ein Geländer montiert werden. Überhaupt seien dort lediglich Kleinigkeiten zu erledigen, müssten etwa Elektro- und Trinkwasseranschlüsse für Waschmaschine und Trockner installiert werden.
Das Objekt sei noch komplett möbliert. „Wir müssen schauen, inwieweit wir dort vielleicht andere Möbel reinstellen können oder müssen, vielleicht Etagenbetten, um zu sehen, was an maximaler Belegung möglich ist“, sagte Achim Reynders, Leiter des Hochbauamts. Der Hotelbetrieb ist seit einigen Jahren bereits eingestellt. Für Flüchtlinge soll es am 1. April bezugsfertig sein.
Die Unterbringung in der oberen Etage des auch durch die Post noch genutzten Objekts an der Albert-Steiner-Straße erfolge auf bestimmte Zeit. Türck-Hövener geht von etwa fünf Jahren aus. Wenn die Post das Objekt verlässt, soll der gesamte Bereich umgestaltet werden. In dem Objekt können rund 40 Menschen untergebracht werden. Die gleiche Zahl ist derzeit in der Turnhalle an der Geilenkirchener Straße untergebracht.
Beide Objekte gehören bereits der Stadt. Die Verlegung sei auch aus Kostengründen sinnvoll, weil in den Turnhallen Heizen durch die schlechte Dämmung schwierig und teuer sei – gerade bei den Energiekosten der jüngeren Vergangenheit. Die obere Etage des Objekts an der Albert-Steiner-Straße soll Ende Juni bezugsfertig sein, zur Herrichtung des ehemaligen Hotels seien noch rund zwei Monate nötig.
In der Stadt Herzogenrath sind nach Auskunft von Sozialamtsleiter Bernd Sauren rund 830 Flüchtlinge untergebracht, etwa 530 von ihnen aus der Ukraine. 300 stammten aus Ländern wie Syrien, Iran, Irak oder Afghanistan. Derzeit stagniere die Zahl der Zuweisungen, weil die Erfüllungsquote in Roda derzeit bei 104,3 Prozent liege. Im Januar seien lediglich sechs Personen Herzogenrath zugewiesen worden. Im September vergangenen Jahres waren es 60 Personen gewesen.