1. Lokales
  2. Nordkreis
  3. Herzogenrath

Herzogenrath: Versammlung vom Förderverein Arbeit, Umwelt und Kultur

Neue Projekte beim Recyceln : Menschen und Materialien eine zweite Chance geben

Der Mensch und die Natur müssen in Zukunft weiter gefördert werden, lautet die Devise des Förderverein Arbeit, Umwelt und Kultur. Solidarität ist das, was die Mitglieder antreibt.

Arbeitslose Menschen haben es in der Gesellschaft häufig schwer und sehen sich vor viele Herausforderungen gestellt. Umso wichtiger ist die Arbeit mit Erwerbslosen und deren Förderung innerhalb der Gemeinschaft. „Dennoch genießt die Arbeit mit erwerbsarbeitslosen Menschen keineswegs die Wertschätzung, die sie zweifelsfrei verdient hätte“, lautet ein Fazit der Mitgliederversammlung des in Herzogenrath ansässigen Fördervereins Arbeit, Umwelt und Kultur in der Region Aachen e.V. Der Vorsitzende des Vereins, Wilfried Hammers, berichtete den Anwesenden von der Arbeit des engagierten Vereins.

Einsatz für zweiten Arbeitsmarkt

Aus Sicht vieler anderer, so heißt es auf der Versammlung, werde die wichtige Förderarbeit des Vereins aufgrund wenig freier Zeit zu einer Nischenbeschäftigung. „Die Delegation an das Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit hat dazu geführt, dass sich die Kommunalpolitik aus dieser Aufgabenstellung für ihre Bürger, die wegen Erwerbsarbeitslosigkeit nicht weniger diesen bürgerlichen Status haben, quasi verabschiedet hat“, heißt es weiter.

Dies habe auch finanzielle Auswirkungen auf sozialwirtschaftliche Betriebe, wie sie der Förderverein in herzogenrat betreibt. Der Vorstand betont, dass weiterhin alles daran gesetzt werde, sich gesellschaftspolitisch für einen regulären sogenannten zweiten Arbeitsmarkt einzusetzen, auch um die Arbeitsbiografie langzeitarbeitsloser Menschen anders und würdevoller gestalten zu können.

Auch der Klimaschutz soll in Zukunft für den Verein eine Rolle spielen. Um gerade beim Recycling hier in andere Sphären vorzustoßen, wird man nun nach reiflicher Überlegung in ein vom Bundeswissenschaftsministerium kofinanziertes Projekt zusammen mit zwei weiteren Vereinen und der Uni Trier einsteigen. Noch jetzt im Oktober wird es dazu die Auftaktveranstaltung auf dem Campus der Uni in Trier geben.

Während der inhaltliche Teil der Arbeit den Projektnamen „UpZent“ trägt und hauptsächlich Wertstoffe aus der Industrie und dem produzierenden Gewerbe im Blick hat, geht es mit dem praktischen Projekt „Aufgemöbelt“ um Wertstoffe aus dem privaten Sektor. Bei beiden Schwerpunkten geht es darum, neue Produkte aus Recyclinmaterial und zwar mit Hilfe von Designern zu erschaffen. Natürlich soll auch ein Kundenkreis aufgebaut werden, der an den neuen Produkten auch interessiert ist.

Neben der Zukunftsorientierung spielten auch andere Themen auf der Mitgliederversammlung eine Rolle. So gab es mit der derzeit wirtschaftlich prekären Lage des DORV in Pannesheide und der bedrohlichen Entwicklung auf dem auch globalen Textilmarkt zwei Dauerbaustellen zu besprechen.

Jubiläum der Recyclingbörse

Da der Förderverein und sein Erstlingsprojekt Recyclingbörse im kommenden Jahr bereits 30 Jahre alt werden, wird es natürlich wieder ein großes Fest geben. So steht für Samstagabend, 2. Mai 2020, eine große gesellschaftspolitische Revue in der Aula des Schulzentrums unter Schirmfrauschaft von Claudia Moll (MdB, SPD) unter dem Titel „KonsUmkehr – 30 Jahre vernetzt denken und handeln“ im Fokus der Feier. Bevor dann das große völlig umgekrempelte Familienfest am Sonntag, 3. Mai, dieses Mal auf dem Gewerbegelände „Im Straßer Feld“ in der Ortslage Herzogenrath-Straß mit hoffentlich vielen Besuchern gefeiert wird.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Wilfried Hammers, Hans Michael Peinkofer und Franz-Josef Reinartz wurden für die kommenden beiden Jahre als Verantwortliche in ihren Ämtern durch die Wahl bestätigt. Gertrud Fischer zog sich aus dem Amt zurück.