Abgängiger Accordia-Sportplatz : Suche nach adäquaten Nutzungsmöglichkeiten
Herzogenrath Irritationen bezüglich Accordia Niederbardenberg hatte es gegeben – nach dem Beschluss, den angestammten Sportplatz am Hagelkreuz umzuwandeln und unter anderem für Wohnbebauung zu nutzen.
Die Accordia wolle sich nach der Feier des Hundertjährigen ohnehin auflösen, lauteten seinerzeit Gerüchte. Der Verein (eine Seniorenmannschaft, Kreisliga D) betonte indes – auch gegenüber unserer Zeitung – im Gegenteil sogar wieder Aufstiegsziele zu haben.
Von Ausrichtung samt Teilnahme an der jüngsten Hallenstadtmeisterschaft allerdings, die Anfang Januar über die Bühne ging, meldete sich die Accordia ab. Im Vorfeld war es zu Missverständnissen zwischen Verein und Stadtsportverband (SSV) bezüglich einer Verbandsstrafe wegen Nichtantretens im Zuge der Stadtmeisterschaften im Sommer gekommen, wie SSV-Geschäftsführer Manfred Borgs darlegt. Die seien mittlerweile beigelegt, betont Borgs. Unklarheiten bezüglich künftiger Spielmöglichkeiten für die Accordia sind geblieben.
Borgs und der stellvertretende SSV-Vorsitzende Ludwig Bergstein stellen klar, dass der Verein dem SSV seinerzeit, als es um den Sportstätten-Entwicklungsplan ging, infolge der eigens veranstalteten Workshops ausdrücklich nicht das Mandat erteilt habe, sich für den Erhalt des Platzes in Niederbardenberg einzusetzen. Die Accordia habe erklärt, sich selbst kümmern zu wollen. Borgs, selbst fast 25 Jahre Mitglied des Niederbardenberger Fußballclubs: „Ab da war die Accordia im Grunde Alleinkämpfer. Dabei ist es immer besser, einen Fürsprecher zu haben – der SSV ist schließlich für alle Sportvereine unterwegs.“
Und sei das auch weiterhin, trotz der Unstimmigkeiten der Vergangenheit. Borgs: „Da ziehen wir jetzt einen Strich drunter. Wir als SSV sind bereit, uns natürlich auch für die Accordia als Mitgliedsverein einzusetzen, wenn es um die Sportstättenentwicklungsplanung im Allgemeinen geht.“
Bis dato sei angedacht gewesen, dass Accordia ihre Spiele am Schulzentrum ausrichtet, sobald der Platz am Hagelkreuz wegfällt. Womit der Verein sich einverstanden zeigte, wie auch gegenüber unserer Zeitung deutlich gemacht worden war. Allerdings wurde der Ausfall wichtiger Einnahmen befürchtet, unter anderem, weil am Schulzentrum keine Gelegenheit bestehe, Getränke oder Snacks anzubieten. Zudem, so Borgs, müssten Trainingsmöglichkeiten mit anderen Vereinen ausgehandelt werden. Es könnte im Sommer zu Einschränkungen durch die Leichtathleten kommen.
Um den Knoten zu lösen, hatte der Erste Beigeordnete Hubert Philippengracht im Januar die Fäden komplett in die Hand genommen. Auch, um mit der Städteregion zu verhandeln, was im Sinne der Accordia über die Spielmöglichkeit auf dem Platz am Schulzentrum hinaus möglich ist. Zudem müsse mit anderen Vereinen gesprochen werden. „Wir waren mit der Accordia immer im Gespräch“, stellt Philippengracht klar. Auch er habe sich über die Absage der Hallenstadtmeisterschaft gewundert: „Das ist aber bereinigt.“ Jetzt werde ausgelotet, wo die Nutzer des Platzes und des Vereinsheims, dazu gehört unter anderen die AWO, künftig unterzubringen sind.
Fruchtbare Gespräche habe es mittlerweile gegeben. „Alles gilt es jetzt übereinanderzulegen“, sagt Philippengracht, der eine Bespielbarkeit des Platzes bis Jahresende zusagt. In diesem Jahr noch sollen die vorbereitenden Maßnahmen, etwa Vermessungen, vorgenommen werden, um Anfang 2020 mit der Baureifmachung, unter anderem den Fällarbeiten, beginnen zu können.