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Baesweiler/Siersdorf: „Der lang ersehnte Schluck aus der Pulle”

Baesweiler/Siersdorf : „Der lang ersehnte Schluck aus der Pulle”

Dank guter Vorarbeit von Landrat Wolfgang Spelthahn und dem Dürener Wirtschaftsförderer Dr. Hans-Achim Ahn sind die Hürden für das Siersdorfer Auto-Test-Zentrum (ATZ) längst nicht mehr hoch, hieß es auf einer Bürgerversammlung in Siersdorf.

Der EBV als Immobilien-Eigner des Ex-Zechengeländes Emil Mayrisch ist mit im Boot.

Positive Signale

Aldenhoven schafft mit positiven Signalen planerische Grundlagen. Mit Anteilen an der Projekt-Gesellschaft können sowohl der Kreis Düren wie auch die Stadt Baesweiler und der Kreis Aachen rechnen. Im Siersdorfer Pfarrsaal St. Johannes sprach Spelthahn von „einem Gewinnermodell für alle Beteiligten”.

Mit dem Testzentrum können für Autoindustrie und Forschung ideale Bedingungen geschaffen werden. Deutlich sprach er „von großen Schwierigkeiten” für derartig große Komplexe in der Region. Denn angesichts der „konstanten Förderkulisse Ost” könne man bald von „einer notwendigen Strukturhilfe West” sprechen. Bei der „akribischen Vorbereitung” für das ATZ hätten jetzt schon 33 Firmen Zusagen erteilt.

Für das Zentrum mit „allen zu erfüllenden Bedingungen” sei mit 40 Hektar als Mindestanforderung zu rechnen. Vertragsverhandlungen mit dem EBV seien für den 22. März angesetzt. Bei der ersten Ausbaustufe gehe es um elf Millionen Euro. Mit Schaffung einer Infrastruktur inklusive Tankstelle, Hotelbewirtschaftung und Service-Firmen könnten bis zu 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

Lärmbelästigungen in Richtung Siersdorf sollen mit einem Schutzwall unterbunden werden. Auch für ein Autobahnteilstück der Hürther Firma Action-Concept stehen nach Spelthahn die Chancen günstig. Damit würde das Gelände auf rund 270 Hektar ausgebaut. Im Zuge des Großprojektes sieht der Landrat eine Chance für den Wiederaufbau der historischen Ordenskommende und warb für eine Unterstützung der Bürger. „Nach Mutlosigkeit ist jetzt Aufbruchstimmung angesagt.”

Hausaufgaben

Der Aldenhovener Beigeordnete und CDU-Bürgermeister-Kandidat Ulrich Hüttenhain stellte das Genehmigungsverfahren vor. Er sprach von positiven Signalen aus der Bezirksregierung und findet, dass „übergeordnete Gesichtspunkte dem Projekt nicht entgegenstehen”. Im Raumordnungsverfahren und Bauleitplan der Gemeinde sind auch 48 Träger öffentlicher Belange zu berücksichtigen.

Hüttenhain sieht in dem Projekt für die Gemeinde Aldenhoven „den lang ersehnten Schluck aus der großen Pulle”. CDU-Fraktionsvorsitzender Reinhard Paffen sprach von „ersten Hausaufgaben”, die von der Gemeinde bereits geleistet wurden. Der Baubeginn Ende des Jahres sei durchaus realistisch.