Dem MZ droht jetzt auch Ärger mit Verdi
Kreis Aachen. Nachdem sich das Medizinische Zentrum (MZ) Kreis Aachen mit der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund auf eine Einkommenserhöhung geeinigt hat, schlägt jetzt die Gewerkschaft Verdi Alarm.
Sie sieht den „Fortbestand des Flächentarifvertrages in diesem Haus akut gefährdet”. Selbst wenn es den Medizinern möglich sei, individuelle Verhandlungen mit ihrem Arbeitgeber zu führen, sei der Flächentarifvertrag für alle anderen 1300 Beschäftigten im MZ ein wichtiger Garant für faire Arbeitsbedingungen”, sagt Sylvia Bühler, Verdi- Landesfachbereichsleiterin für das Gesundheitswesen.
„Falls Arbeitgeber und politisch Verantwortliche beim Kreis Aachen jetzt darauf spekulieren, für das nichtärztliche Personal einen billigen Haustarifvertrag abzuschließen, werden wir ihnen diese Illusion schnell nehmen”, betont Bühler.
Sollte es zutreffen, dass die Ärztegehälter um durchschnittlich 20 Prozent erhöht werden, „muss auch für Krankenschwestern, Techniker, Reinigungskräfte und Verwaltung eine deutliche Einkommensverbesserung drin sein”.
Dass die Arbeitgeberseite Verdi noch vor einigen Wochen aufgefordert habe, einen Notlagentarifvertrag abzuschließen, sei schon verwunderlich, so Bühler. „Das passt nicht zusammen und kann nur bedeuten, dass andere Berufsgruppen den Zuschlag bei den Ärzten bezahlen sollen.”
Zuvor hatte bereits und der Kommunale Arbeitgeberverband NRW dem MZ wegen dieser „Insellösung” im laufenden Tarifstreit den Ausschluss androht.