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Concordia Oidtweiler: Stammzellen sollen den Vereinskameraden retten

Concordia Oidtweiler : Stammzellen sollen den Vereinskameraden retten

Mitglied eines Vereins zu sein, bedeutet im Idealfall auch, Zusammenhalt zu erleben. Bei der Concordia in Oidtweiler ist das eindeutig der Fall.

Mit über 400 Mitgliedern größter Fußballverein im Stadtgebiet zu sein, davon allein 260 in der Jugendabteilung – das ist die sportliche Seite von Concordia Oidtweiler. Doch neben dem Fußball spielt auch das soziale Engagement der Mitglieder eine wichtige Rolle im Vereinsleben.

„Wir sind nicht nur Sportler, wir sind eine Familie, in der die Gemeinschaft groß geschrieben wird“, betont Vorsitzender Bode Springmann. Als Beispiel aus der jüngsten Zeit nennt er das Engagement in Stolberg, wo die erste, zweite und dritte Mannschaft sowie die Jugendabteilung zwei Wochen lang Flutopfer bei Aufräumarbeiten unterstützt und zudem für sie gegrillt haben.

In diesen Tagen nun gilt der Einsatz abseits des Sportplatzes einem Mitglied der Jugendabteilung. „Der Junge ist an Blutkrebs erkrankt und benötigt dringend einen Stammzellen-Spender, denn die Situation ist lebensbedrohlich“, schildert Geschäftsführer Marc Freialdenhoven den traurigen Fall, in dem die Concordia-Familie helfen möchte. „Wir sind alle näher zusammengerückt und erledigen zum Beispiel Einkäufe und andere Dinge, um die Familie zu entlasten. In erster Linie aber ist es nun wichtig, schnell einen Stammzellen-Spender zu finden“, sagt er weiter.

Federführend hat er die Organisation der Aktion übernommen, die unter dem Slogan „Der etwas andere Verein, der auch Leben retten möchte – mit Concordia gegen den Blutkrebs“ steht.

 Alle für einen: Unter dem Slogan „Der etwas andere Verein, der auch Leben retten möchte – mit Concordia gegen den Blutkrebs“ setzen sich die Mitglieder für ihren Vereinskameraden ein.
Alle für einen: Unter dem Slogan „Der etwas andere Verein, der auch Leben retten möchte – mit Concordia gegen den Blutkrebs“ setzen sich die Mitglieder für ihren Vereinskameraden ein. Foto: MHA/Günther von Fricken

„Wir haben als Verein den Kontakt zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufgenommen, deren Haupttätigkeitsfeld die Registrierung von Stammzellspendern ist, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen“, so Marc Freialdenhoven.

Gemeinsam mit der DKMS möchte der Verein nun auf die dringende Notwendigkeit hinweisen, sich als möglicher Stammzellen-Spender registrieren zu lassen. Unter anderem über Social Media und in Form von Flyern, die in Geschäften und Arztpraxen im Stadtgebiet ausliegen, machen die Concorden auf ihr Anliegen aufmerksam. „Bei der Flyer-Erstellung hat die DKMS uns unterstützt und war sehr kooperativ“, sagt der Concordia-Geschäftsführer mit dem Hinweis, dass sich potenzielle Spender über die App www.dkms.de/fc-concordia registrieren lassen können.

Auf dem Flyer appelliert der Club an alle Spieler, Trainer, Freunde und Gönner des Vereins zwischen 17 und 55 Jahren, sich kostenlos bei der DKMS registrieren zu lassen (Geldspenden an die DKMS zur Umsetzung weiterer Registrierungen sind dort ebenfalls möglich), denn so ist auf dem Flyer zu lesen: „Gerade jetzt ist diese Hilfe besonders wichtig. Auch während der Pandemie erkrankt alle 27 Sekunden weltweit ein Mensch an Blutkrebs. Für viele ist eine Stammzellenspende die einzige Chance auf Heilung und die Chance auf ein zweites Leben.“

Durch den Fall in der eigenen Jugendabteilung, so betont Marc Freialdenhoven weiter, sei vielen im Verein erst so richtig bewusst geworden, dass es auf der Welt viel zu wenig Spenderinnen und Spender gebe. „Wir hatten das Gefühl, da müssen wir was machen“, hofft er auf einen Erfolg der Aktion, in deren Rahmen 1250 Info-Flyer verteilt werden.

Bereits jetzt weiß der Concordia-Vorstand um viel Zuspruch der Aktion in den Sozialen Medien und auch um erste erfolgte Neu-Registrierungen. Und in den nächsten Tagen wird man mit Plakaten oder an Spieltagen weiter die Werbetrommel rühren, damit die Zahl der potenziellen Stammzellenspender möglichst groß wird, denn auf dem Flyer ist das Problem klar formuliert: „Blutkrebs kennt keine Pause.“